Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Forscher nehmen Lungenfunktion unter die Lupe

Putzen soll für unsere Lunge genauso gefährlich sein wie Rauchen

Hände weg vom Putzlappen oder möchtest Du Deine Gesundheit riskieren? Denn laut einer Studie der norwegischen Universität Bergen soll der wöchentliche Kontakt mit den Reinigungsmitteln unsere Lungenfunktion schwächen und uns schädigen.

Putzen gleicht Zigarettenkonsum

Wer täglich zum Glimmstängel greift, schadet nicht nur seinen Lungen, sondern seinem ganzen Körper. Brust- und Lungenkrebs, gelbe Zähne, veraltete Haut, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Durchblutungsstörungen können als Folgeschäden diagnostiziert werden und sorgen dafür, dass wir versuchen, immer weniger zu raucht. All diese Details sind natürlich nichts Neues, doch hättest Du gewusst, dass der tägliche Griff zum Putzlappen und den damit verbundenen Putzmitteln noch schädlicher als Zigaretten für die eigene Gesundheit sein können?

Tatsächlich hat die norwegische Universität in Bergen in ihrer neuesten Forschung herausgefunden, dass chemische Reinigungsmittel, welche von unzähligen Reinigungskräften benutzt werden, die Atemwege reizen und und dadurch die Lungenfunktion schwächen. Man geht sogar davon aus, dass sich Putzfrauen den eigenen Körper ruinieren und eingeatmeten Partikel mit dem Qualm von 20 gepafften Zigaretten verglichen werden können. Vor allem solche Pflegemittel, welche Chemikalien enthalten und dank der versprühen Tenside Fette gut lösen und Kalkablagerungen entfernen können, sollen besonders schädlich für die Haut und die Lungen sein.

Für ihre Forschung, welche im Fachmagazin “American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine” veröffentlicht wurde, analysierten norwegischen Wissenschaftler Daten von 6.000 Personen, welche in den vergangenen 20 Jahren gesammelt wurden. Alle Teilnehmer/innen waren im Schnitt 34 Jahre alt und gaben an, wie häufig sie daheim zum Putzlappen griffen. 85 Prozent aller Befragten würde sich vor der Hausarbeit nicht drücken, neun Prozent waren angestelltes Reinigungspersonal und etwa sechs Prozent aller gaben an, jemand für diese Arbeit angestellt zu haben.

Die Ergebnisse

Damen, welche als Putzfrau arbeiteten, hatten einen hohen Leistungseinbruch der Lunge, welche mit einer Person, die etwa zehn bis zwanzig Jahre lang eine Packung Zigaretten am Tag geraucht habe, vergleichbar war. 12,3 Prozent aller Teilnehmer, die daheim für Ordnung schaffen, litten unter Asthma. Zudem hatten professionelle Putzfrauen ein 40 Prozent höheres Risiko an der chronischen, entzündlichen Erkrankung der Atemwege zu erkranken als alle anderen Befragten.

“Die kleinen Partikel aus den Sprays können nach der Reinigung stundenlang in der Luft bleiben, tief in die Lunge gelangen und Infektionen und Lungenalterung verursachen, erklärte Studienleiter Øistein Svanes gegenüber “UIB”. Dennoch soll man sich ab jetzt nicht vorm Putzen drücken, sondern lediglich einen Eimer mit Wasser und Seife sowie ein Mikrofasertuch benutzen, um die eigene Wohnung reinigen zu können.

In den Lungen aller männlichen Befragten wurden im Übrigen keine Veränderung festgestellt. Warum diese scheinbar resistent gegen versprühte Chemikalien sind, weiß man nicht.