Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Geringer Kostenaufwand

PETA: 80 Prozent der Kunstpelze sind in Wahrheit aus echtem Fell

Als “Fake Fur” etikettierte Pelzmäntel oder -Krägen bestehen in Wahrheit aus Echtfell. Das geht aus einer Untersuchung der Tierschutzorganisation PETA hervor.

Echtpelz war gestern

In den vergangenen Jahren haben sich Tierschutzorganisation wie SPCA oder PETA immer wieder mit prominenten Superstars zusammengeschlossen und Kampagnen gegen Jacken, Schuhe und Co. mit Echtpelz auf den Markt gebracht. Es geht sogar soweit, dass Luxuslabels wie Gucci aus ihren neuen Frühlingskollektionen alle tierischen Produkte verbannt haben und der “Fur Free Alliance” beigetreten waren, welche sich gegen alles und jeden stellt, der Echtpelz in der Modeindustrie verkauft. Ihre Restbestände hatte die italienische Marke im Dezember 2017 für den Tierschutz gespendet und gab bekannt, dass sie ab jetzt nur noch Fake-Pelze - aka Fake-Fur - einsetzen werden.

Doch leider haben PETA und Stiftung Warentest nun herausgefunden, dass viele der deklarierten Fell-Imitationen gar nicht aus Polyester, sondern in den meisten Fällen mit echtem Kaninchen oder dem Pelz von Marderhunden hergestellt wurden. Diese Kleidungsstücke sollen in heruntergekommenen Tierfabriken in China kostengünstiger hergestellt und später weltweit verkauft worden sein. Auch die laut einer EU-Verordnung gekennzeichneten Waren, welche den Aufdruck: “Enthält nicht­textile Teile tierischen Ursprungs” präsentieren, sollen durch die Tests geflogen sein.

Es sei einfacher oder günstiger heutzutage echtes Fell zu nehmen, als Kunstfell herzustellen erklären Experten. Und auch die weltweit anerkannte Tierschutzorganisation PETA geht aktuell davon aus, dass rund 80 Prozent aller Fake-Fur-Kleidungsstücke Anteile von echtem Fell beinhalten. Laut den “Sky News and Humane Society International” verkauft der Online-Shop “Boohoo”, Anbieter auf Amazon und der Laden “TK Maxx” zumindest in England bereits seit Jahren solche Kleidungsstücke: “Echtpelz wird als Kunstpelz verkauft und wir machen uns große Sorgen. Daher haben wir uns dazu entschieden, die ganze Angelegenheit nun weiter zu untersuchen”, erklärte Neil Parish vom “Environment, Food and Rural Affairs Committee” und fügte hinzu: “Einzelhändler haben eine Sorgfaltspflicht gegenüber ihren Kunden, welche das Recht haben, zu wissen, was sie kaufen. Unsere Untersuchung wird klären, welche Schritte unternommen werden müssen, um den illegalen Pelzverkauf zu stoppen.”

Mach’ den Selbsttest

Wie Stiftung Warentest berichtete, stammten viele Pelze von Marderhunden, deren Fell oft kostengünstiger sei als die Herstellung von künstlichem Fell. Falls auch Du keine Lust auf echte Tierhaare hast, kannst Du leicht den Selbsttest machen und einfach leicht über den Pelz pusten. Bewegen sich die Haare mit der Brise und Du kannst auf verbreitetes Leder blicken, kannst Du Dir sicher sein, dass dafür ein Tier gestorben ist. Kunstfell ist demnach steifer und man sollte ein eingearbeitetes Gewebe erkennen.