Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Kot und Klopapier, wohin das Auge reicht

Milford Track: Bucket-List-Touristen zerstören die Umwelt Neuseelands

Millionen von Backpacker und Wandertouristen reisen jährlich nach Neuseeland, machen sich zu Fuß auf Erkundungstour und hinterlassen in der Natur ihre Spuren. Vor allem der “Milford Track” ist ein beliebtes Ziel und bringt Umweltschützer um den Verstand.

Umwelt wird zerstört

Millionen von Jugendlichen nehmen sich ein sogenanntes Gap-Year zwischen dem Abitur und dem darauffolgenden Studium frei, packen ihre Rucksäcke, reisen nach Australien oder Neuseeland und gehen dort auf Erkundungstour. Neben den Arbeiten auf den Farmen und coolen Übernachtungen in Hostels, verbringen viele Zeit auf Wanderwegen, denken über ihr Leben nach und genießen die weiten, unberührten Wälder auf der anderen Seite der Welt. Doch genau das stößt Umweltschützern aktuell auf und bringt sie um den Verstand: Wie die britische Zeitung “The Guardian” erklärte, gibt es allein in Neuseeland neun wundervolle Wanderwege, welche auf vielen Bucket-Listen stehen und jährlich abgeklappert werden. Vor allem die Route des “Milford Tracks” wurde im Jahr 2015 von knapp 105.000 Personen beschritten - zwölf Monate später waren es sogar 120.000 Wanderer, welche ihre Spuren hinterlassen haben.

Kot und Klopapier

Ross Harraway, ein 74-jähriger Neuseeländer, welcher in seiner Hütte immer mal wieder sogenannte Bucket-List-Touristen bewirtet, erklärte gegenüber der Zeitung: “Viele Leute interessieren sich gar nicht mehr für die Umgebung. […] Sie harken die Wanderung in ihrer Liste ab und laufen so schnell es geht weiter. Mit Kopfhörern im Ohr gehen sie hoch zum Pass [Mackinnon], machen ihre Fotos – und fertig. Vermehrt machen es Leute nur für den Status. Mit Trampen, wie wir das verstehen, hat das nichts mehr zu tun.”

Ein Reiseveranstalter erklärte laut dem “Guardian” den Journalisten vom “Radio New Zealand”, dass man auf vielen wunderschönen Wanderwegen Kot findet, Toilettenpapier nicht weit wäre und auch Müll überall herumliegen würde. Viele Gruppen würden außerdem eine geführte Tour buchen, nehmen die Kraft der Natur aber nicht mehr richtig wahr und dadurch vielen Umweltfreunden die Chance weg, ebenfalls auf dem Pfad spazieren gehen zu können.

Umweltschützer schlagen Alarm und wollen in Zukunft eine zusätzliche Gebühr für das Wandern auf dem “Milford Track” verlangen, damit die Strecke sauber gehalten werden und für alle Einheimischen weiterhin bedeutend bleiben kann.