Im vergangenen Dezember wurde der weltweit erste “World Inequality Report" in Paris veröffentlicht, welcher als gemeinschaftliches Großprojekt von Ungleichheitsforschern und der World Wealth and Income Database (WID) erstellt und schließlich der Menschheit präsentiert wurde. Daten zu Einkommen und Vermögen aus über 70 Ländern wurden hierin ausgewertet und beweisen, dass die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird.
“Der Bericht zeigt, dass die Einkommensungleichheit in den letzten Jahrzehnten in fast allen Weltregionen zugenommen hat, jedoch in unterschiedlicher Geschwindigkeit. […] Seit 1980 ist die Einkommensungleichheit in Nordamerika, China, Indien und Russland rasant gestiegen”, geht aus der Statistik hervor und auch bei uns in Deutschland hat die Einkommensungleichheit in der Vergangenheit zugenommen. Charlotte Bartels vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin erklärte dazu: “Die unteren 50 Prozent der Gesellschaft haben in den letzten Jahren massiv an Anteil am Gesamteinkommen verloren. In den 60er Jahren verfügten sie noch über etwa ein Drittel, heute sind es noch 17 Prozent. […] Das entspricht den Einkommensverhältnissen von 1913, dem letzten Jahr vor dem Ersten Weltkrieg.”
Die wohlhabende Gesellschaft hingegen soll ihren Wert von zehn 33 auf 40 Prozent gesteigert haben, was Experten als Warnsignal ansehen. Auch neue Statistiken der vom DIW gaben an, dass aktuell 45 deutsche Haushalte so viel Geld wie die Hälfte der Bevölkerung besitzen würden. Beide Bevölkerungsgruppen kamen im Jahr 2014 jeweils auf insgesamt 214 Milliarden Euro Vermögen und beweisen, dass die Ungleichheit weit extremer sei, als zunächst vermutet. Ungleichheitsforscher fordern nun, dass Spitzenverdiener einen höheren Steuersatz leisten. Doch kann dadurch das Problem gelöst werden?