Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Harsche Kritik

Dresden: Volkshochschule bietet Kurs über islamische Kleiderordnung an

Seit die Volkshochschule Dresden ihr Sommerprogramm 2018 veröffentlichte, muss sie harte Kritik einstecken. Grund: Die VHS bietet ab sofort den Kurs "Kopftuch und Hijab in Dresden - Kleiderordnung im Islam" an. Teilnehmerinnen können hier etwa erfahren, wie es sich anfühlt, eine Burka zu tragen.

Seit die Volkshochschule Dresden ihr Sommerprogramm 2018 veröffentlichte, muss sie harte Kritik einstecken. Grund: Die VHS bietet ab sofort den Kurs "Kopftuch und Hijab in Dresden - Kleiderordnung im Islam" an. Teilnehmerinnen können hier etwa erfahren, wie es sich anfühlt, eine Burka zu tragen. 

Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt

Kulturen vereinen 

Kurse an der Volkshochschule gelten besonders bei jungen Menschen als veraltet und langweilig. Dabei bieten die verschiedenen VHS-Verbände einzelner Bundesländer neben Sprach- oder Nähkursen auch etliche interessante Inhalte an. Doch an einem Kursprogramm, dass die Volkshochschule Dresden im Helbigsdorfer Weg nun anbietet, finden nur wenige etwas Gutes und fragen sich, was sich die Leitung dabei gedacht hat. Grund der Kritik, die die VHS Dresden derzeit einstecken muss: Der angebotene Kurs "Kopftuch und Hijab in Dresden - Kleiderordnung im Islam". Die Landeshauptstadt Dresden, die die Weiterbildungsmaßname laut Angaben der "Huffingtonpost" fördert, steht hinter dem Sommerprogramm der Einrichtung. Es geht inhaltlich darum, kulturelle Brücken zu schlagen und auch nicht Burka-Trägerinnen die islamischen Werte und den Hintergrund der Verschleierung nahezulegen. Aber auch darum, Muslimas und Frauen, die sich nicht verhüllen, zu vereinen.

Burka-Anprobe 
"Farbenfrohe Kopfbedeckungen machen neugierig auf ihre Trägerinnen. Die unterschiedlichen Farben, Formen, Bindetechniken und Materialien geben Hinweise auf die kulturellen Hintergründe", heißt es in der Ausschreibung des Kurses. Starten wird das Kursangebot bereits am 11. Juni - eine Kursgebühr fällt nicht an. Im Kursprogramm der VHS Dresden heißt es weiterhin: "So trägt Aysche den Hijab, der ihr Haar und Hals bedeckt, Marinda bevorzugt den Chimar, der wie ein Cape Kopf und Schulter bedeckt. Andere Frauen tragen den Nikab, Tschador oder Al-Almira. Im Kurs werden Praxis, Herkunft und Bedeutung der einzelnen Kleiderordnungen aufgezeigt und können sogar praktisch (wie fühlt sich eine Burka an) ausprobiert werden". Volkshochschulen stellen ein Ort der Integration dar - jeder kann hier von jedem lernen, kulturelle Unterschiede gibt es nicht. Um das zu verdeutlichen, wurde der Kurs ins Leben gerufen, der von der freien Dozentin und Äthiopistin, Dr. Verena Böll,  geleitet wird.

Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt

Bösartige Kommentare 

Im Netz häufen sich derzeit jedoch die Negativ-Kommentare. Wie so oft fehlt das Verständnis für derartige Angebote. Von Islamisierung ist die Rede. Gegenüber der "BILD"-Zeitung weist Kursorganisator Frank Uhlmann diese Vorwürfe zurück und gibt an, dass die VHS Dresden "als Bildungsträger nichts verherrlichen oder 'Ideologieschmiede' sein will, sondern mit dem nötigen Fingerspitzengefühl kulturelle Bezüge herstellen" möchte. Ob der Kurs aufgrund der großen Kritik abgesagt werden wird oder ob die Bildungseinrichtung ihren Lehrauftrag dennoch anbietet, ist derzeit nicht klar. Eines jedoch schon: Es wird niemand gezwungen, an dem Sommerprogramm der VHS teilzunehmen.