Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Psychologen warnen vor mentalen Problemen

"Selfitis": Sind zu viele Selbstportraits das Zeichen einer psychischen Störung?

Experten der britischen Nottingham University und der indischen Thiagarajar School of Management sehen die Sucht nach dem Posten von Selfies als richtige Persönlichkeitsstörung an.

Selfie-Sucht

Einer Studie des Brillenshops "Framesdirect" zufolge verbringen wir jede Woche etwa eine Stunde mit dem Schießen und Posten von Selfies. Doch manche machen von dem Social-Media-Trend noch deutlich öfter Gebrauch als die meisten. Verhaltensforscher sehen in einem exzessiven Posting-Verhalten sogar das Risiko einer ernsthaften mentale Störung – Diagnose: "Selfitis". Psychologie-Experten der Nottingham University in Großbritannien und der indischen Thiagarajar School of Management wollten nun das Ausmaß  des Problems einschätzen und analysierten das Verhalten einer Fokusgruppe aus Indien. Die Ergebnisse wurden im "International Journal of Mental Health and Addiction" veröffentlicht.

Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Selfitismus

Die Wissenschaftler ordneten ihre Probanden in drei Kategorien ein: Problematisch soll es erst werden, wenn man seine Selfies auch online postet. Die harmloseste Gruppe sei demnach die, die täglich mehr als drei Schnappschüsse von sich selbst macht, aber keine davon postet. Von richtigen "Selfitisten" spricht man erst bei Leuten, die über sechs ihrer Fotos am Tag auf ihren sozialen Kanälen hochladen. Einer der Forscher, Dr. Janarthanan Balakrishnan erklärt, dass "Leute mit dieser Kondition an einem Mangel an Selbstbewusstsein leiden und stets versuchen, sich in ihr Umfeld einzufügen", wie er vom Magazin "LADbible" zitiert wird.

Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Tod durch Selfitis

Bedenklich sei dieses obsessive Selfie-Verhalten allemal – wirklich gefährlich wird es allerdings erst in ganz schlimmen Fällen. Alleine im Jahr 2015 seien laut "PetaPixel" 49 Menschen beim Knipsen der Selbstportraits gestorben – die meisten davon im Alter von 21 Jahren. 16 dieser Personen wären dabei aus großen Höhen gestürzt und 14 ertrunken. Ganze acht Stück wären außerdem durch einen Zug ums Leben gekommen – voraussichtlich aufgrund des Posierens auf einem befahrenen Gleis. Abgesehen von eventuell leicht genervten Freunden müsst Ihr im Normalfall aber keine bösen Nebenwirkungen befürchten. Außer, Ihr begibt Euch für ein Foto in übermäßig gefährliche Situationen – denn auch das coolste Selfie ist das Gesundheitsrisiko nicht wert.