Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Verbannung

Indien beschränkt Werbung für Kondome auf Late-Night-TV

Die indische Regierung verbannte aufklärende Videos aus dem Primetime-TV aufgrund der Inhalte, welche “die Sicherheit der Kinder gefährden” und “ungesunde Praktiken” fördern.

Verbannung aus Primetime-Stunden

Indien ist eine Weltmacht und doch gehört das Land zu den ärmsten und am schlechtesten ausgebildeten unserer Zeit. Mit Problemen wie einer Überbevölkerung, einer massiven sozialen Unterentwicklung, Luftverschmutzung und mangelnden hygienischen Versorgungen haben mehr als 1,3 Milliarden Menschen zu kämpfen. Doch auch wenn das rasante Bevölkerungswachstum nicht mehr zu stoppen ist, so sieht die Regierung eine notwendige Aufklärung und Kondom-Werbungen als beschämend und unanständig an. Aus diesem Grund wurden Clips wie die folgenden aus dem Primetime-TV verbannt, welche angeblich “die Sicherheit der Kinder gefährden” und “ungesunde Praktiken” fördern:

Banned  Ads Commercials in India | Durex | Cricketing Fun
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“Das ist Indien, es hat seine eigene Kultur. Alles, was mit Sex zu tun hat, wird tendenziell nicht öffentlich diskutiert”, erklärte ein Vertreter eines konservativen Wirtschaftsverbandes laut der “HuffPost” und fügte hinzu, dass solche Spots nur noch zwischen 22 Uhr und sechs Uhr freigeschalten werden.

Negative Rückfolgen

Die konservative Gruppierung Indiens hatte sich bereits in der Vergangenheit durchgesetzt und pornographische Internetseiten landesweit sperren lassen. Im nächsten Schritt wollen sie sexuelle Aufklärung aus dem indischen Lehrplan streichen und werden damit dafür sorgen, dass negative Rückfolgen auf die Bevölkerung zurückzuführen sind, sich immer mehr Menschen mit HIV und Co. anstecken und ihre Population immer weiter anwächst.

Start-up-Unternehmen musste schließen

Sirhaan Seth, welcher sich in Neu-Delhis Satellitenstadt Gurgaon mit seinem Start-up selbstständig gemacht hat und seit einem Jahr Kondome, Schwangerschaftstests und Gleitgel zum Kunden nach Hause lieferte, musste sich in den vergangenen Monaten ebenfalls geschlagen geben. Zu groß sei die Angst vor konservativen Mitgliedern gewesen, welche seine Träume und seine Firma "SMS Contraceptive" in einer Nacht-und-Nebel-Aktion hätten zerstören können. Stattdessen drückt der 19-Jährige weiter die Schulbank, möchte später einmal Jugendlichen das Thema Verhütung näherbringen und sich sozial engagieren.