Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Neue Verhaltensstudie

Forscher decken auf: Alkohol offenbart unser wahres Ich

Experten der US-amerikanischen University of Missouri in Columbia untersuchen die Persönlichkeitsunterschiede, die wir im nüchternen und betrunkenen Zustand vorweisen – mit interessanten Ergebnissen!

Betrunkenes Ich

So ziemlich jeder, der einmal mit seinen Freunden auf großer Party-Tour war, weiß, dass man sich im betrunkenen Zustand irgendwie anders verhält als sonst. Manche werden etwas anhänglich und müssen alles und jeden anfassen, während sich andere einfach nur aggressiver geben und permanent Streit suchen. In fast jedem Fall strotzt man dabei nur so vor Selbstvertrauen und fühlt sich wohl beinahe schon wie ein völlig anderer Mensch. Experten der US-amerikanischen University of Missouri in der Stadt Columbia sehen die Sache allerdings etwas anders, wie sie mit einer neuen Studie zeigen. So soll der Alkohol gar nicht unsere Persönlichkeit verändern, sondern vielmehr unser wahres Ich entfesseln.

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Das Experiment

Ein Verhaltensexperiment sollte den Forschern um die leitende Autorin der Studie Rachel P. Winograd ein paar persönliche Einblicke in das alkoholisierte Auftreten von 156 freiwilligen Probanden geben. Jeder der Beteiligten sollte hierfür mehrere Selbsteinschätzungsfragen zu seinem betrunkenen Ich beantworten. Danach begannen die Wissenschaftler, den Teilnehmern sowohl alkoholische, als auch alkoholfreie Drinks auszuschenken. Die Partizipanten durften daraufhin erneut diverse Fragen zu ihren Einschätzungen des eigenen betrunkenen Ichs und das der anderen beantworten. Die Ergebnisse wurden schließlich von den Experten ausgewertet und im Journal der "Association for Psychological Science" veröffentlicht.

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Wahres Ich

Interessanter Weise zeigten die Resultate der Studie, dass die alkoholisierten Teilnehmer ihre betrunkene Persönlichkeit vor allem selbst als völlig verändert wahrnahmen. Nüchterne Probanden konnten hingegen nur die übermäßige Extrovertiertheit bei den anderen beobachten und sonst keine wirklichen Neuerungen im Verhalten feststellen. Wie das Webmagazin "Refinery 29" die Forscher zitiert, waren sie über diesen Umstand wohl sehr überrascht.

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So soll der Alkohol lediglich die bereits vorhandenen Persönlichkeitsmerkmale verstärken – jedoch keine bereits vorhandenen Verhaltensweisen komplett verändern oder neue hinzufügen. Die einzige spürbare Einwirkung auf die Persönlichkeit wäre demnach der Verlust der Hemmschwäche. Den Forschungsergebnissen zufolge könnte man also sagen, dass unser betrunkenes Ich in Wirklichkeit eigentlich unser wahres Ich ist. Der Test wurde allerdings in einer ruhigen und wenig aufregenden Umgebung durchgeführt. Ob die Funde der Experten also auch für eine wilde Partynacht gelten würden, bleibt also zumindest anzuzweifeln.