Wir alle kennen diese eine Person, welche immer und überall im Mittelpunkt stehen will. Ob sich ein Mädchen total aufbrezelt und aufgestylt bei einem Mädelsabend erscheint oder ein Junge mit seinem neuen Auto Eindruck schinden will, mit ihrem Auftreten haben beide eben beschriebenen Menschen die Aufmerksamkeit gepachtet und genießen die Beachtung.
Anders hingegen sieht es bei Millionen von Menschen weltweit aus, welche unter einer sozialen Phobie leiden und glauben, dass sie auf Schritt und Tritt bewertet und betrachtet werden. Man bildet sich ein, dass andere Personen einem viel mehr Aufmerksamkeit widmen, als es tatsächlich der Fall ist und achtet akribisch auf sein Äußeres, seine Wortwahl, Mimik und Gestik. Sollte einem am Ende ein Missgeschick passiert sein, befürchten Betroffene des sogenannten Spotlight-Effekts, dass sie plötzlich im Mittelpunkt von allen stehen würden und schämen sich in Grund und Boden. In Wahrheit hingegen wurde ihr Fax Pas weniger wahrgenommen oder gar nicht erst beachtet. Dieses Verhalten und die dazugehörige Denkweise wird durch die Verwechslung von Perspektiven verursacht. Man selbst nimmt sich aus der egozentrischen Sichtweise wahr und achtet auf jede Kleinigkeit. Alle anderen Personen sehen uns und unser Verhalten jedoch aus der distanzierten Perspektive und schenken uns normalerweise gar nicht so viel Aufmerksamkeit. Folglich sollte man sich für Fehler und Missgeschicke nicht selbst fertig machen und sich selbst nicht unter zu viel Druck setzen.