Sind Raucherpausen am Arbeitsplatz eigentlich gesetzlich geregelt? Oder nimmt man sich sogar unerlaubt das Recht heraus, regelmäßig alles stehen und liegen zu lassen, um eine kleine Auszeit zu nehmen? Wir klären auf.
Auf der Arbeit gehört Stress schon fast zum Alltag. Bei so viel Zeit- und Leistungsdruck ist es für viele Angestellten eine Wohltat, kurz einmal an die frische Luft zu gehen und in Ruhe eine Zigarette zu qualmen. Nichtraucher fühlen sich dabei aber schnell benachteiligt, weil sie in dieser Zeit einfach weiter arbeiten - und das Ganze auch noch mehrmals am Tag. Nach Angaben der Website "Arbeitsrechte.de" rauchen deutschlandweit ungefähr 17 Millionen Menschen. Doch darf man während der Arbeit auch regelmäßige Raucherpausen einlegen oder kann der Arbeitgeber dies sogar verbieten?
Gesetzlich festgeschriebene Raucherpausen gibt es nicht. Jedem Angestellten steht allerdings mindestens eine tägliche Pause zu. So schreibt das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) vor, dass ein Beschäftigter bei einer neunstündigen Schicht das Recht auf eine 30 minütige Pause am Tag hat. Wird mehr als neun Stunden gearbeitet, darf 45 Minuten lang pausiert werden. Für gewöhnlich tolerieren Vorgesetzte aber auch kurze Raucherpausen, die die Arbeitszeit unterbrechen – nur sind diese eigentlich unbezahlt.
Die verlorene Zeit müsste dann später am Tag nachgeholt werden. Da diesbezüglich kein bestimmendes Gesetz existiert, darf der Arbeitgeber diese Regeln selbst bestimmen. Wer sich über sie hinwegsetzt, könnte aber eine Abmahnung drohen oder – im Falle einer Wiederholung sogar eine fristlose Kündigung. Gesetzlich gesehen sind Raucherpausen während der Arbeit also erlaubt - der Arbeitgeber kann sich allerdings das Recht herausnehmen, diese zu verbieten oder die verlorenen Minuten nachholen zu lassen.