"Sexting" – also das Chatten mit erotischem Content – gilt laut Mandy Saligari heutzutage selbst in jungen Jahren als völlig gewöhnlich. "Viele meiner Klientinnen sind 13- bis 14-jährige Mädchen, die 'Sexting' vollkommen normal finden", erzählt die Expertin. "Problematisch wird es für sie nur, wenn die Eltern davon erfahren". Um vorzubeugen, dass sie Nacktbilder an gegebenenfalls fremde Empfänger senden, sollte den jungen Frauen schon früh ein gesundes Selbstwertgefühl vermittelt werden. Nur dann können diese laut der Therapeutin Selbstachtung entwickeln und darauf verzichten, sich die Bestätigung von jungen Männern über das Display zu holen. Überhaupt solle man Jugendliche von Anfang an über die Schattenseiten des World Wide Webs aufklären.
Präventiver Lösungsweg
Während der Schulkonferenz spricht auch der beratende Psychiater des Nightingale Hospitals, Dr. Richard Graham, an der Seite von Saligari über dieses Anliegen. Zeit, die auf Instagram oder Snapchat verbracht wird, soll laut den Experten so gewertet werden wie Drogen oder Alkohol. Wie schafft man es, eine ausgewogene Balance zwischen realer Welt und Smartphone-Zeit zu finden? Ein wichtiger Punkt sei laut den Ärzten, rechtzeitig mit den eigenen Kindern über dieses Thema zu sprechen und ihnen nicht direkt Vorschriften zu machen. Man solle den Heranwachsenden eher das Gefühl vermitteln, ihre Zeit selbst einteilen zu können. Die Freizeit sollte so reguliert werden, dass die Verweildauer am Touchscreen nicht die Überhand gewinnt. Was meint Ihr dazu? Ist dieser Ansatz realistisch, oder haben sich die Zeiten einfach geändert?