Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Wird Stadtluft so endlich sauber?

"City Trees": Diese Innovative Idee sagt Feinstaub den Kampf an

In vielen Großstädten stehen mittlerweile grün bewachsene Wände. Diese gehören trotz ihres coolen Aussehens nicht zu Urban-Art-Ausstellungen, sondern sorgen vielmehr für frische Luft in smokhaltigen Städten.

Ende der Diesel-Ära

Feinstaub-Alarm, Diesel-Abschaffung, Fahr-Verbote: Alle diese Dinge hängen über Autofahrern und Großindustriellen wie ein Damoklesschwert. Weil man Feinstaub weder sehen, noch fühlen kann, ist sich niemand der Gefahr der Partikel bewusst. Stattdessen will die Autoindustrie nicht auf die Produktion von Dieselbetriebenen Fahrzeuge verzichten, öffentliche Verkehrsmittel werden aufgrund ihrer Preise und der Überfüllung gemieden, Feinstaub wird kleingeredet. Dabei starb 2012 jeder achte Mensch an den Folgen verdreckter Luft.

Todesursache Feinstaub
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet unreine Luft als das größte ökologische Gesundheitsrisiko. Was tun, wenn man nicht darauf verzichten kann und will, Strecken mit dem Auto zurückzulegen? Vielleicht Bäume pflanzen? Was erstmal kurios klingt, ist tatsächlich ein Schritt in die richtige Richtung. Denn besonders in Großstädten kommen Grünflächen viel zu kurz - dabei sind sie Lebensretter und Oasen für die verpesteten Lungen. Weil aber nun nicht jeder einen Baum pflanzen kann und das Prinzip des Urban Gardenings sich noch nicht in jeder Stadt durchgesetzt hat, sorgte das auf Biotechnologie spezialisierte Start-up Green City Solutions aus Berlin für einen Weg, Großstadtluft sauberer zu machen und damit Leben zu retten. 
 

Frischere Luft für Stadtbewohner

Wandelemente, die mit einer Fläche von 14 Quadratmetern zwar groß, aber trotzdem platzsparend sind, wurden vertikal mit Pflanzen begrünt. Diese grünen Wände sorgen nicht nur für ein schöneres Stadt-Bild, sondern dienen auch als Sitzgelegenheit in Einkaufsstraßen und saugen schädliche Partikel wie Feinstaub, Stickoxide oder CO2 auf. Besonders spezielle Moos-Arten, die an den Wänden angebracht sind, ziehen diese ein und wandeln die dreckige Luft in saubere um. Gegenüber RP-Online erklärt ein Unternehmenssprecher: "Jede einzelne Anlage kann den Feinstaub von bis zu 417 Pkw binden und den jährlichen CO2-Foodprint um bis zu 240 Tonnen senken". 

Neben der Sitzmöglichkeit und dem gesundheitlichen Aspekt, sind die vertikalen Stadt-Gärten auch für Werbeunternehmen ein Hingucker. Denn zwischen Moos, Grashalm und Co. finden auch Bildschirm, Reklamen oder W-Lan-Hotspot-Vorrichtungen Platz. 
 

Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt

Ausgeklügelte Konstruktion

Bislang stehen die intelligenten Grünflächen Green City Solutions bereits in Großstädten wie Paris, Oslo, Dresden oder auch Hongkong. Warum diese urbanen Gärten jedoch nicht für jede Großstadt Pflicht sind, bleibt ein Rätsel. Denn unschöne Feinstaub-Mess-Geräte könnten mit dieser einfachen, aber grandiosen Idee nicht nur weichen, sie würden auch nicht mehr das Stadtbild verschandeln und den Menschen in Städten endlich wieder ein besseres Lebensgefühl geben - abseits der Dunstwolken.