Es gibt fast nichts abstoßenderes, als Puppen, die einer Frau gleichen und einsamen Männern den Abend verschönern sollen, oder? Schließlich ist es herabwürdigend und irgendwie auch unnatürlich. Doch, manche setzen noch einen drauf und wünschen sich explizite Doll-Anfertigungen anhand echter Menschen.
Es gibt fast nichts abstoßenderes, als Puppen, die einer Frau gleichen und einsamen Männern den Abend verschönern sollen, oder? Schließlich ist es herabwürdigend und irgendwie auch unnatürlich. Doch, manche setzen noch einen drauf und wünschen sich explizite Doll-Anfertigungen anhand echter Menschen.
Die Welt der aufblasbaren Gummi-Puppen lässt einen manchmal erschaudern. Gab es vor wenigen Jahren noch Plastik-Hüllen, die aufgeblasen an einen echten Frauen-Körper erinnern sollten, produzieren Firmen immer häufiger real aussehende Frauen als Silikon, mit Echthaar und Roboter-Technik, die das unechte Stück Synthetik zum Leben erweckt. Ob warme Haut, Augen, die sich bewegen oder installierte Sprach-Systeme, die das Lustspiel auch akustisch echt wirken lassen sollen: Offensichtlich gibt es nichts, was es nicht gibt. Kein Wunder: Steigt die Nachfrage nach "echten" Puppen ins unermessliche. Immer mehr Firmen wollen weg von der Junggesellen-Doll, die zum 18. Geburtstag aus Juchs verschenkt wird, hin zu optisch real wirkenden Frauen. Kundenwünsche wie Maßanfertigungen anhand echter Menschen inbegriffen.
Manche mögen's heiß
Laut Douglas Hines, dem CEO des Sex-Puppen-Herstellers "True Companion" (zu dt. "wahrer Begleiter") ist besonders eine Dame äußerst gefragt: Marilyn Monroe. Die 1962 verstorbene Schauspiel-Ikone gilt auch 55 Jahre nach ihrem Tabletten-Tod als Inbegriff der Weiblichkeit und sorgt im Zeitalter der digitalen und synthetischen Lust für bombastische Anfragen. Doch glücklicherweise werden diese Männer-Träume nicht eins zu eins umgesetzt. Bei dem Stichwort "Copyright" läuft es den Sex-Toy-Liebhaber zwar kalt den Rücken runter, alle anderen - insbesondere die Persönlichkeiten, die für sexuelle Befriedigung zweckentfremdet werden sollen - freuen sich. Eine Mariyln Monroe hat post mortem auch ein Persönlichkeitsrecht, von dem Hinterbliebene zum Glück Gebrauch machen. So ist es Herstellern wie "True Companion" untersagt, eine Replika der Schauspielerin anzufertigen. Jedoch gibt es auch hier ein Schlupfloch - denn wo das Gesicht nicht dem der Hollywood-Schöhneit gleichen darf, dürfen die Körpermaße der Puppe dies.
Wer sich jedoch den Traum von der realwirkenden Sexpuppe erfüllen möchte, weil er eventuell Angst vor echten Frauen hat oder Neigungen besitzt, die kein echter Mensch aus Fleisch und Blut mitmachen möchte, kann die Silikon-Variante für umgerechnet 4.250 Euro erwerben. Ob dieser immense Preis nicht besser in eine Therapie oder einen Kurs für einsame Männer investiert wäre, bleibt dahingestellt.
