Britische Pornowebseiten verlangen künftig Kreditkarten-Daten als Altersnachweis

Der Jugend- und Kinderschutz dient dem Zweck, junge Menschen vor schädlichen Einflüssen zu schützen. Diese Einflüsse können zum Beispiel durch den Konsum von Alkohol oder Zigaretten oder den Aufenthalt in Gaststätten bestehen. Doch auch der visuelle Konsum von unangebrachten Videospielen oder Filmen oder von pornografischen Inhalten kann gefährlich sein. Es ist durchaus richtig, dass die Erziehung der Kinder in den Händen der Eltern liegt. Der Kinder- und Jugendschutz stellt ausschließlich den gesetzlichen Rahmen dar, an den sich aus Sicht der Erziehungsberechtigten gehalten werden muss. Oberste Priorität sollte hierbei eine positive psychische, soziale und gesundheitliche Entwicklung sein. Im Zeitalter des Internets hat sich das alles noch einmal ein ganzes Stück verkompliziert. Mehr oder weniger ungeschützt kann sich heute buchstäblich jedes Kind frei im Internet bewegen, die dort gegebenen Jugendschutzmaßnahmen sind milde ausgedrückt, nicht weiter erwähnenswert.
 

Wenn man zum Beispiel über die Internet-Suchmaschine Google eine Porno-Seite aufruft und diese anschließend anklickt, wird vorab gefragt, ob der Konsument bereits volljährig ist. Wählt man "Nein" aus, kommt man zur Suchübersicht zurück, wenn man sich hingegen für "Ja" entscheidet, kann man Einsicht auf die Seite nehmen. Doch, wer prüft, ob derjenige, der angibt, 18 Jahre alt zu sein, auch wirklich Volljährig ist? Laut einem Bericht des britischen Nachrichtenmagazins "The Guardian" rufen allein in England über eine Millionen Kinder jeden Monat Pornoseiten im Internet auf. Nun möchte die englische Regierung eingreifen und der Pornoindustrie einen Strich durch die Rechnung machen. Ab Mai 2018 soll es nicht mehr möglich sein, ohne Kreditkarten-Informationen Sexplattformen besuchen zu können. Denn nur wer 18 Jahre alt ist, darf auch eine Kreditkarte beantragen. Von der Regierung ausgewählte und ausgebildete Beamte sollen dann für die Regulierung zuständig sein. Bei einem Verstoß droht der jeweiligen Webseite eine saftige Strafe von umgerechnet knapp 285.000 Euro, sowie eine Netzsperre in ganz Großbritannien.