Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Warum musste Karar Nushi sterben?

Wegen seines Aussehens? Irakischer "Brad Pitt" wurde gefoltert und ermordet

Karar Nushi, Schauspieler, Model und Student der Bildenden Künste in Baghdad, wurde von unbekannten Tätern stundenlang gefoltert, erstochen und der leblose Körper anschließend in einer Fußgängerzone abgelegt. Alles deutet darauf hin, dass der Iraker sterben musste, weil er zu androgyn war.

Karar Nushi, Schauspieler, Model und Student der Bildenden Künste in Baghdad, wurde von unbekannten Tätern stundenlang gefoltert, erstochen und der leblose Körper anschließend in einer Fußgängerzone abgelegt. Alles deutet darauf hin, dass der Iraker sterben musste, weil er zu androgyn war.

Der irakische Brad Pitt

Er war jung und lebensfroh. Nun ist der irakische Theater-Schauspieler Karar Nushi tot. Getötet, weil er nicht in das Bild religiöser Fanatiker passte? Seine Fans nannten den 25-jährigen Nushi den "Brad Pitt des Iraks" - seine lange blonde Mähne, der europäische, androgyne Kleidungsstil, seine Interessen für Kunst und Schauspiel machten ihn aus. Freunde des Irakers sind sich sicher: Karar, der der Glaubensgruppe der Schiiten angehörte, musste wegen seines Aussehens sterben. Regelmäßig soll er deshalb als "provokativ", "merkwürdig" und "schwul" bezeichnet worden sein. 

Morddrohungen

Wie die Zeitung "The Independent" berichtet, soll Nushi bereits Wochen vor dem bestialischen Mord Todesdrohungen erhalten haben. Wer der Absender ist, ist derzeit nicht geklärt. Am Montag fanden Passanten die Leiche des Schauspielers in der Palestine Street, einer Einkaufsmeile im Norden der irakischen Hauptstadt Baghdad. Laut Berichten der "Iraqi News" wurde Nushi zwei Tage gefangen gehalten und gefoltert. Sein Körper wies zudem unzählige Messerstiche auf. Freunde des ermordeten 25-Jährigen veröffentlichten über Social-Media-Kanäle ihre Gedanken zu dem grausamen Attentat. Demnach sind sie sicher, dass Karar Nushi aufgrund seines Aussehens, seines Kleidungs- und Lebensstils in das Visier radikaler Islamisten geriet. Die Täter sind flüchtig. Ob die Polizei diese jemals finden wird, bleibt abzuwarten.