Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Er will die Scheidung und stellt sie bloß

Kurioses TV-Battle: Das ist die merkwürdigste Ehe der Welt

In der spanischen Reality-Show "Casa Cerrado", die einer deutschen Gerichtsshow ähnelt, hat ein Ehepaar seine Krise vor laufenden Kameras ausgetragen: Von einer fehlenden Vagina und lesbischen Fremgeh-Gerüchten über die Scheidung war alles dabei.

Reality-Gerichts-Formate waren Ewigkeiten ein fester Bestandteil des deutschen Fernsehens. Ob man sie nun mag oder nicht, den Erfolg der immer gleichen Formate kann niemand abstreiten. Der Ablauf einer Episode ist vom Prinzip immer derselbe: Zwei streiten sich über irgendein kontroverses Thema. Das Publikum gibt seinen Senf dazu und der Moderator fungiert als Schlichter oder Richter. Der Fall wird gelöst, einer freut sich und der andere kann es nicht glauben - Ende.
 

In der Hochzeitsnacht betrogen?

In den meisten Gerichts-Shows geht es immer um dasselbe: Liebe, Leid, Betrug. Das Spektrum an Sachverhalten ist also milde ausgedrückt begrenzt. Der Fall, den die Zuschauer der spanischen Reality-Show "Casa Cerrado" erleben durften, ging zwar auch in die Beziehungs-Krisen-Richtung, war aber deutlich spektakulärer: Denn Alejandro will die Scheidung von seiner Frau Tania. Diese soll ihn nämlich mit ihrer Adoptivmutter betrogen haben. Noch nicht weird und eklig genug? Bitteschön:  Alejandro behauptet weiter, dass er seine Schwiegermutter dabei beobachten konnte, wie sie Tania in der Hochzeitsnacht des Paares mit einem Dildo befriedigte. Warum Tanias Mutter und nicht Alejandro das Bett mit der Braut teilte ist nicht klar - sollte doch die Heirat der Startschuss für ein ausgiebiges Sex-Leben der Frischverheirateten darstellen. Aber es wird noch schlimmer ...

Caso Cerrado Complete Case |  Divorced Because She Was Born Without A Vagina🚫🌮🚫
Caso Cerrado Complete Case | Divorced Because She Was Born Without A Vagina🚫🌮🚫

Dramatische Wendung

Die Gastgeberin und Richterin der Show, Ana Maria Polo, war von der Story nicht wirklich überzeugt und ließ nun Alejandros Gattin ihre Sicht der Geschichte erzählen. Ihre Worte schockierten die Zuschauer und die Richterin gleichermaßen: "Ich bin nicht wie andere Frauen. Ich wurde mit dem Rokitansky Syndrom geboren. Bei dieser Anomalität werden Frauen entweder mit extrem kleinen oder überhaupt keinen Vaginen geboren. Ich bin ohne eine Scheide auf die Welt gekommen". Das Mayer-Rokitansky-Küster-Hauser-Syndrom (MRKHS) ist eine angeborene Fehlbildung des weiblichen Genitalbereiches, die höchstwahrscheinlich durch eine Chromosomenstörung hervorgerufen wird. Zur Therapie wird die Scheide durch Prothesen oder Geschlechtsverkehr gedehnt, was für die Patientin als überaus schmerzhaft empfunden wird.
 

Im weiteren Verlauf ihrer emotionalen Ansprache, beschrieb Tania genau diese Schmerzen, und wie sie begann sich selbst zu hassen. "Es war schrecklich. Die Schmerzen waren zu viel für mich und ich hatte das Gefühl, als Frau nichts wert zu sein. Ich fühlte mich schuldig, weil ich die Bedürfnisse meines Ehemannes nicht stillen konnte". Kurz bevor Tania, die bis dato enthaltsam gelebt hatte, zum ersten Mal mit ihrem Ehemann schlafen wollte, bat sie ihre Adoptivmutter, ihr dabei zu helfen, den Geschlechtskanal mit Hilfe einer Prothese zu weiten. Genau dabei "erwischte" sie Alejandro. Die völlig aufgelöste Tania, ihre Adoptivmutter und das Publikum waren entsetzt über die Geschichte, die abstruser nicht hätte sein können. Am Ende des Streits vor laufenden Kameras gewährte Richterin Ana Maria Polo übrigens die Scheidung. Ende gut, alles gut - oder so ähnlich ...