Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Neue Studie deckt auf

Der Finger-Print macht Smartphones unsicher

Fingerabdruck-Scanner sind inzwischen ein verbreiteter Sicherheits-Standard und in fast jedem Smartphone installiert. Eine neue Studie der Universitäten New York und Michigan enthüllt jetzt allerdings beunruhigende Schwächen des vermeintlich sicheren Systems.

Fingerabdruck-Scanner sind inzwischen ein verbreiteter Sicherheits-Standard und in fast jedem Smartphone installiert. Eine neue Studie der Universitäten New York und Michigan enthüllt jetzt allerdings beunruhigende Schwächen des vermeintlich sicheren Systems.

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Der neue PIN

Als große Ablöse der nervigen PIN-Eingabe, sollten Fingerabdruck-Scanner die Smartphone-Sicherheit revolutionieren. Das System ermöglicht es demnach nicht nur spürbar schneller das Smartphone zu entsperren, sondern soll dabei auch noch deutlich sicherer sein. Laut der britischen Zeitung "Telegraph" besteht eine Chance von eins zu 10.000, einen vierstelligen Sicherheits-PIN richtig zu erraten. Wiederrum soll die Möglichkeit, ein Smartphone mit einem nicht hinterlegten Fingerabdruck zu entsperren fünf Mal so unwahrscheinlich sein. So ließ es zumindest ein offizielles Statement von Apple zu ihrem Touch ID-Scanner vermuten. Wie sich jetzt allerdings herausstellte, sind die bequemen Fingerabdruck-Scanner lange nicht so sicher, wie sie präsentiert wurden.
 

Ein Schlüssel für alle Türen

Aufgrund der kompakten Größe eines Smartphones, sind die integrierten Fingerabdruck-Scanner sehr klein. Da ein ganzer Finger zu groß für den Sensor ist, liest das System nur Teile des Abdrucks aus und checkt diese auf eine Übereinstimmung mit dem hinterlegten Motiv. Und genau hier kommt die große Sicherheits-Lücke ins Spiel! Nasir Memon, einer der Autoren der besorgniserregenden Studie verrät "Telegraph", dass die Wahrscheinlichkeit einer fälschlichen Übereinstimmung eines Teilabdrucks viel größer sei, als die des gesamten Fingers. Obwohl Fingerabdrücke eigentlich als einzigartig gelten, haben die Forscher genug Gemeinsamkeiten in verschiedenen Abzügen gefunden, um auf deren Basis einen künstlichen "Master"-Abdruck zu erschaffen. Die synthetische Nachbildung soll laut der Studie, die auf der Website des Ingeneursverbunds IEEE veröffentlicht wurde, wie eine Art "Universal-Finger" funktionieren – ein einziger Abdruck, der viele andere imitieren kann. Mehrere dieser Master-Abdrücke wären dazu in der Lage mit einer Wahrscheinlichkeit von 65% jedes beliebige Smartphone zu knacken. Nasir Memon nannte als Beispiel einen Handschuh mit fünf verschiedenen Master-Scans, mit deren Hilfe man sogar ein iPhone entsperren könnte, ohne dabei überhaupt alle fünf möglichen Versuche zu verbrauchen. Erschreckend!

Keine Panik!

Zu unserem Glück wurden die Master-Abdrücke bisher aber nur in Computer-Simulationen getestet. Ein echtes Smartphone wurde also noch nicht durch die Universal-Finger gehackt. Die Forscher warnen allerdings vor der sich rapide entwickelnden Technologie, künstliche Fingerabdrücke zu erschaffen. Noch seid Ihr aber mit Euren Fingerprint-Scannern in Sicherheit. Wenn sich das aber ändern sollte, hoffen wir auf die zeitnahe Einführung besserer Alternativen. Samsung machte mit der Vorstellung des Galaxy S8 den ersten Schritt in eine sichere Zukunft: Das neue Flaggschiff-Smartphone der Koreaner besitzt einen integrierten Iris-Scanner, der sich allerdings auch erst in diversen Sicherheits-Tests beweisen muss.