Die Fluggesellschaft "United Airlines" musste dieses Wochenende einen massiven Shitstorm bewältigen. Grund dafür: Zwei Teenagern wurde der Flug untersagt - weil sie Leggings trugen.
Drei Jugendliche wollten am Wochenende von Denver nach Minneapolis fliegen, durften aber wegen ihrer Leggins die Maschine gar nicht erste besteigen. Die Aktivistin Shannon Watts war zufällig anwesend und postete das Ereignis natürlich direkt auf Twitter. Eines der Mädchen durfte das Boarding vollziehen - allerdings nur, weil sie sich ein Kleid über die Leggins zog. Ihre beiden Freundinnen blieben auf dem Boden und steckten am Flughafen fest. „Seit wann kontrolliert @united die Kleidung von Frauen?“, fragte Shannon Watts daraufhin ihre 34.000 Twitter-Follower - und sorgte damit für eine riesige Empörung.
Sofort wurden Diskriminierungs-Vorwürfe laut und es dauerte nicht lange, bis die ersten Twitter-Nutzer den angeblich verbotenen Dresscode und die Airline verhöhnten – zum Beispiel mit einem Screenshot von einer Werbekampagne: United Airlines selbst hatte im Dezember ein Yoga-Event beworben. Darauf deutlich erkennbar: Einer junge Frau, die Leggings trägt. Ein anderer Nutzer verglich die Dresscode-Diskriminierung sogar mit Taliban-Methoden.
Ganz so dramatisch, wie einige Twitter-Nutzer das Geschehene sahen, ist es jedoch nicht. Denn hinter der angeblichen Diskriminierung steckt ein einfacher Repräsentanten-Grund. Die Fluggesellschaft verteidigte ihre Entscheidung ebenso direkt auf Twitter und mit einem Statement auf der eigenen Website. Bei den drei Teenagern habe es sich um besondere Fluggäste gehandelt: Jede der jungen Frauen war im Besitz eines „Company Benefit Travel Passes“, den Mitarbeiter an einige Familienmitglieder oder Freunde aushändigen dürfen. Die Besitzer eines solchen Passierscheins bekommen Flüge umsonst oder vergünstigt – gelten aber im Gegenzug als Repräsentanten für United Airlines und müssen sich deshalb an den gleichen Dresscode wie die Mitarbeiter der Fluggesellschaft halten. Solche Kleidungsvorschriften für Mitarbeiter und Repräsentanten sind natürlich nichts Außergewöhnliches und haben für reguläre Kunden keine Gültigkeit. "To Or Regular Customers, Your Leggings Are Welcome”, so heißt es in der offiziellen Mitteilung weiter. Für Männer gilt der Benefit-Traveller-Dresscode selbstverständlich auch: Shorts oder Jogginghosen sind ebenso unerwünscht wie Leggings. Diskriminierend ist die Regelung also nicht.