Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Brandy Vela erschoss sich vor den Augen ihrer Familie

Mobbing-Opfer begeht Selbstmord: Täter verhaftet und angeklagt

Im November schockierte der grausame Selbstmord eines 18-Jährigen Mädchens aus Texas die Medien. Jetzt wurden ihr Ex-Freund und dessen Freundin verhaftet und angeklagt.

Höchststrafe: Zehn Jahre Gefängnis

Im letzten November erschoss sich die 18-jährige Brandy Vela vor den Augen ihrer Familie. Der Teenager aus Texas war Opfer von schlimmen Mobbing-Attacken im Internet geworden. Sie ist wohl jahrelang wegen ihres Gewichts gehänselt worden, aber im April nahm alles unglaubliche Ausmaße an. Jetzt verkündete die Polizei, dass zwei Verdächtige in Verbindung mit Velas Tod verhaftet und angeklagt wurden. Wie das People Magazine berichtet, sind Andres Arturo Villagomez, 21, und seine aktuelle Freundin Karinthya Sanchez, 22, wegen schwerwiegendem Stalking und Identitätsklau bzw. dem Auftreten als andere Person im Internet angeklagt. Villagomez, der vor seiner Beziehung zu Sanchez mit der 18-jährigen Vela zusammen war, muss sich außerdem wegen der Veröffentlichung und Verbreitung von „intimem visuellen Material“ verantworten. Wenn Andres und Karinthya vor Gericht für schuldig befunden werden, kann das bis zu zehn Jahre Gefängnis für beide bedeuten. Die Gesetze zu Mobbing sind in den USA von Staat zu Staat verschieden.

Schlimmes Cyber-Mobbing

Die Familie berichtete von der schlimmen Belästigung, mit der Brandy Vela zu kämpfen hatte: Mehrere gefälschte Facebook-Accounts waren in ihrem Namen erstellt worden. Auf den Profilen standen Dinge wie „I’m a slut and I’m a ho“ und „Anybody hit me up”. Auch Bilder von einem Schwein mit Brandys Kopf waren zu sehen. Sogar die Telefonnummer des Teenagers war auf der Seite gepostet. „Sie bekam ständig Textnachrichten und Anrufe. Es hat sie nachts wachgehalten”, so ihre Schwester Jackie gegenüber People. Die Familie meint, sie hätte sich mehrmals an die Polizei gewandt, aber nie sei etwas passiert. Erst nach dem Selbstmord wurde intensiv ermittelt. Velos Familie hofft jetzt darauf, dass die beiden Angeklagten die Höchststrafe bekommen. „Wir werden Brandy nie wieder zurückbekommen, aber das gibt uns wenigstens etwas inneren Frieden zurück“, sagte die Schwester des Mädchens.

Natürlich kann eine angemessene Strafe für die Internet-Tyrannen der Familie den Schmerz über den Selbstmord des Teenagers nicht nehmen. Allerdings ist es ein gutes Zeichen, dass immer mehr Staaten anfangen, Mobbing und dessen Folgen sehr ernst zu nehmen. Im Februar wurde ein Manager des „ungewollten Todschlags“ für schuldig befunden. Er hatte einen 17-Jährigen Angestellten der Fastfood-Kette so heftig drangsaliert, dass die Jury dies als Hauptgrund für seinen Selbstmord einschätzte.