Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Auf Twitter geht ein neuer Trend um – der Witz kann aber gefährlich werden

Darum sollten iPhone-Nutzer niemals „108“ zu Siri sagen

Immer mehr Witzbolde stiften ihre Freunde oder Follower auf Twitter dazu an, in den persönlichen Assistenten „Siri“ die Zahlen eins, null und acht einzusprechen. Dies ist allerdings keine gute Idee, da ein Besuch der Polizei droht.

Schlechter Scherz

Jeder, der im Besitz eine iPhones oder iPads ist, hat sich vermutlich schon mit dem persönlichen Assistenten von Apple einen Scherz erlaubt. „Siri“ ist seit 2010 für die iOS-Nutzer da – und ihr doofe Fragen zu stellen ist einer der schönsten Zeitvertreibe, die uns die moderne Technik eingebracht hat. Siri ist die Königin der albernen „Dad Jokes“ und der sarkastischen Antworten. Was eigentlich harmlos ist, könnte aber gefährlich werden, wenn Ihr nicht vorsichtig seid. Siri ist nicht dafür entwickelt worden, Euch zu bespaßen. Sie ist ein vollwertiger Assistent und hat deshalb auch Kontrolle über Euer Telefon.

Über Twitter haben in den letzten Tagen immer wieder iPhone-Nutzer dazu aufgerufen, Siri die Nummern „eins, null, acht“ zuzurufen und lassen es aussehen, wie einen witzigen Trick.
 

Warum das eine schlechte Idee ist

Tatsächlich ist „108“ aber ein Signal für Siri, den Notruf zu wählen. Warum das so ist? „108“ ist in Indien das, was für uns hier „110” und “112” sind – also die Notrufnummern der Leitstellen. Andere Zahlenkombinationen, vor denen Ihr Euch in Acht nehmen solltet, sind „000“ aus Australien und „911“ aus den USA. Wer jetzt denkt, dass die Zahlenkombination 108 im deutschsprachigen Raum hinfällig sein müsste, der irrt sich. Denn Siri übersetzt den Hilferuf und verbindet Euch mit der Notrufzentrale in Eurer Nähe. Das ist vor allem deshalb nicht witzig, weil der Notruf und auch die Einsatzkräfte des Notdienstes oft unterbesetzt sind. Zusätzlich zu der Verschwendung von Geld und Zeit könntet Ihr also mit dem Streich jemanden schaden, der gerade einen echten Notfall hat – und vielleicht um sein Leben kämpft. Für einen kurzen Lacher jemandes Leben zu riskieren, möchte wohl keiner mit seinem Gewissen vereinbaren.

Der Streich könnte rechtliche Konsequenzen haben

Wer den Notruf missbräuchlich absetzt  muss mit Konsequenzen rechnen. So drohen Spaßanrufern in jedem Falle Bußgelder, im schlimmsten Fall sogar eine Anklage. Anil Gautan, ein 28-jähriger Brite, wurde im Februar zu zwölf Wochen Gefängnis verurteilt, weil er die Rufnummer „111“ der medizinischen Nothilfe wiederholt angerufen hat – mit 5.000 Scherzanrufen zwischen August und November im letzten Jahr. Die Leitungen still zu legen und zu missbrauchen, ist weder witzig noch okay – immerhin existieren Notfallnummern nicht zum Spaß.

Daher der Aufruf an alle iPhone-Nutzer: Solltet Ihr nicht tatsächlich Hilfe brauchen, lasst die Finger von den Notrufnummern - und von Siris Hilfe-Option. Es gibt schließlich genug andere lustige Fragen, die Ihr Siri stellen könnt: