Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Malcolm Munroe hatte einen Schlaganfall

Bettlägeriger Mann bekommt Gefängnisstrafe, weil sein Unternehmen Pleite ging

Das Unternehmen des Selbstständigen Malcolm Munroes fiel in sich zusammen, während er nach einem Schlaganfall als Pflegefall im Krankenhaus lag. Jetzt wurde er zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.

Im Krankenbett verurteilt
Der 70-Jährige Malcolm Munroe liegt seit drei Jahren in einem Krankenhaus in Dubai – und soll jetzt ins Gefängnis. Nach seinem Schlaganfall fiel Munroes Bauunternehmen in sich zusammen. Als Gläubiger anfingen, ihr Geld für nicht geleistete Arbeiten zurückzuverlangen, das Munroe nicht zahlen konnte, da er arbeitsunfähig ist, wurde ein Gerichtsverfahren eingeleitet. Munroes Zustand macht einen Gefängnisaufenthalt aber unmöglich: Er kann kaum seinen Kopf bewegen, wird über eine Sonde ernährt und hängt an einer Sauerstoffflasche. Munroe stammt urprünglich aus dem britischen Manchester und zog in den 80er Jahren in den Mittleren Osten, wo er seine Firma gründete, die hunderte Angestellte beschäftigte. In Dubai heiratete er seine Frau Olga, die beiden haben zwei Söhne, Alexandre, 16, und Paul, 14. Bei Olga wurde vor einigen Jahren Krebs diagnostiziert, weshalb sie mit ihren Söhnen zurück nach England flog. Dort konnte sie die Behandlung beginnen. Als Munroe den Schlaganfall erlitt, ging Olga für einige Zeit zurück, um sich um ihren Mann zu kümmern. Sie konnte jedoch ihre Söhne nicht zu lange alleine lassen.
 

Getrennte Familie
Jetzt kann die Familie den Vater nicht einmal besuchen. Das Auswärtige Amt konnte Olga, Alexandre und Paul nicht versichern, dass sie aufgrund des Haftbefehls gegen ihren Mann und Vater nicht ohne Probleme durch die Passkontrolle am Flughafen kommen würden. Munroes Schwester Diane Kirkwood, 68, sagte gegenüber der Manchester Evening News: „Jeder, der irgendwie mit der Firma in Verbindung steht, wird aufgefordert werden, die Schulden zu bezahlen, wenn er das Land betritt“. Sie wollte mit ihrer Familie nach Dubai zum 70. Geburtstag ihres Bruders – aus Angst davor, verhaftet zu werden, blieben sie in England. „Es ist so traurig, dass seine zwei Söhne, seine Frau, seine Familie ihn vielleicht nie wieder sehen werden“, erzählte Kirkwood. Malcom Munroes Ehefrau Olga sagte der Zeitung, sie weine jede Nacht, wenn sie an ihren Ehemann denkt. Sie müsse aber positiv bleiben - für Ihre Kinder. „Ich hoffe, dass er eines Tages wieder sprechen kann und ich ihn nach Hause bringen kann, zu seiner Familie“. Freunde der Familie haben Geld gesammelt, um Munroe in ein Krankenhaus nach Großbritannien zu überführen, aber dazu müssten die Behörden in Dubai erst zustimmen.