Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Der 22-Jährige weigert sich, damit aufzuhören

Dreistigkeit siegt: Mann stellt seinen 300.000 Euro-Lamborghini einfach auf dem Parkplatz des Bürgermeisters ab

Der junge Unternehmer Ash White parkt wiederholt auf dem offiziellen Parkplatz des Bürgermeisters Cheltenhams - und weigert sich, damit aufzuhören, obwohl er dafür bereits sechs saftige Strafzettel kassiert hat.

Strafzettelregen

In den letzten Monaten konnte vor dem Rathaus in Cheltenham, einem historischen Badeort in England, immer wieder ein orangener Sportwagen gesichtet werden, dessen Fahrer an Dreistigkeit so schnell keiner etwas vormacht. Der Lamorghini ist knapp 300.000 Euro wert und sein Besitzer, Ash White, ist der Ansicht, dass er wichtig genug ist, um auf dem ausgewiesenen Parkplatz des Bürgermeisters des Badeorts zu parken. „Mayor’s Car“ steht deutlich auf dem Boden in der Straßenlücke, die der 22-Jährige White regelmäßig in Anspruch nimmt, wenn er zu viel ist, sich einen eigenen Parkplatz zu suchen. Dank seiner Missachtungen sammelte der Besitzer des Modeunternehmens "Hera" bereits sechs Strafzettel, die ihn allesamt über mehrere Hundert Dollar gekostet haben. Jedoch untermauert Ash White jedes Mal aufs Neue seinen Standpunkt. Denn der Brite ist der Meinung, dass es kein Vorrecht für lokale Würdenträger gibt, wenn es um das Parken auf öffentlichen Straßen geht. Im Dezember 2016 engagierte er deshalb Nigel Wise, einen Experten für Parkrecht, der ihm Recht sprechen sollte. Wise brachte den zuständigen „Gloucestershire County Concil“ tatsächlich dazu, die Strafzettel aufzuheben – wegen eines Formfehlers. 
 

Gibt es überhaupt einen Bürgermeister-Parkplatz?

Die Aufschrift „Mayor’s Car“ wurde laut Wise nicht vor, sondern in der Parklücke aufgetragen – weshalb der Schriftzug für seinen Mandanten nicht lesbar gewesen sei. Die Stadt Cheltenham hat diese Argumentation zwar gelten lassen, jedoch sofort dafür gesorgt, dass die Aufschrift auch vor dem Parkplatz angebracht wurde. Nigel Wise ist aber überzeugt, dass das nur eine „Verschwendung von Steuergeldern“ ist, denn eine Regelung, die dem amtierenden Bürgermeister ein Vorrecht beim Parken einräumt, gäbe es laut der „Traffic Signs Regulations and General Directions 2002“ nicht. Der zuständige Richter argumentiert dagegen, dass es seit 2016 eine Neuerung in der Straßenverkehrsordnung der Stadt gäbe, in der „Markierungen für Beschränkungen möglich sind“. Dem Lamborghini-Fahrer und Unternehmer Ash White ist die rechtliche Debatte relativ gleichgültig: Auch nach der Reaktion der Stadt parkt er, wann immer es sich anbietet, auf dem Parkplatz – im Moment allerdings mit einem schwarzen Sportwagen. „Es macht mir nichts aus, die Tickets zu bezahlen“, sagt White gegenüber der britischen Daily Mail. Scherzhaft ergänzte der 22-Jährige: „Ich überlege mir, einfach Büroräume hier in der Straße zu kaufen, damit ich einen Parkausweis bekomme“.