Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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“Blue Whale” verantwortlich für zahlreiche Tode

"Blue Whale": Gruppen-Administrator endlich verhaftet

Es ist absurd, surreal und absolut gefährlich: In den sozialen Netzwerken macht vor allem bei Teenagern ein Spiel die Runde, das sie gewinnen, indem sie sich umbringen.

Suizidrate steigt 

Das "Spiel" "Blue Whale", das derzeit besonders in Russland, Kasachstan und Kirgisistan für Angst sorgt, klingt harmlos, ist jedoch das gefährlichste, das derzeit im Netz kursiert. Denn "Blue Whale", das sich als Game tarnt, verleitet junge Menschen, die an Depressionen leiden, zum Suizid. Woher dieser absolut besorgniserregende "Trend" seinen Ursprung hat, weiß derzeit niemand so genau. Jedoch hat die russische Ermittlungskommission zum Fall "Blue Whale" inzwischen einen mutmaßlichen Drahtzieher verhaftet, dem „Anstiftung zum Selbstmord“ vorgeworden wird. Acht virtuelle Gruppen soll der 21-jährige Filip Budeikin im sozialen Netzwerk „VKontakte“ gegründet haben, die alle zum Ziel haben, Jugendliche in den Selbstmord zu treiben.
Widerliche Masche 

Tod zum Ziel 
Das sogenannte Spiel stellt allen Teilnehmern einen Administrator zur Seite, der dem "Gamer" über die nächsten 50 Tage 50 Aufgaben abverlangt. Diese Aufgaben haben alles eines zum Ziel: Den Tod! Einige Teenager wurden aufgefordert, sich mit einem Rasiermesser einen Wal oder eine bestimmte Zahl in das Handgelenk oder eines der Beine zu ritzen, jeden Tag Horrorfilme zu schauen oder sich morgens um 04:20 Uhr selbst zu wecken. Haben die Jugendlichen die grausamen Aufgaben erfüllt, müssen sie dem Administrator Beweisfotos schicken. Der Spieler geht als Gewinner aus "Blue Whale" hervor, wenn er sich selbst das Leben nimmt. Jugendliche, die das entsetzliche "Spiel" vorzeitig abbrechen möchten, erhalten Drohnachrichten und werden sukzessive in Panik versetzt. Äußerungen wie „Deine Mutter wird morgen die Bushaltestelle nicht erreichen“ oder „Du kannst dich nicht vor uns verstecken“ sollen die Teenager vor Angst vor der unbekannten Bedrohung letztendlich ebenso in den Tod treiben. 
 

Hunderte Teenager gingen in den Tod 

Die Zeitung „Novaya Gazeta“ berichtete von über 130 Selbstmorden von Kindern und Jugendlichen zwischen November 2015 und April 2016. Alle Opfer waren Mitglieder der besagten Gruppen, deren Gründer Filip Budeikin ist. Der Mann, den die russischen Behörden für den Hauptverantwortlichen hinter „Blue Whale“ halten, hat in einem verstörenden Interview zugegeben, dass er 17 Teenager zum Selbstmord begleitet hat. Er ist davon überzeugt, seine Opfer „starben glücklich. Budeikin, der das Leiden einiger Kinder ausnutzte und Eltern in ihr Unglück rissen, ist sich keinerlei Schuld bewusst. Im Gegenteil - er hält sich für den Messias. "Ich gab ihnen, was sie ihm realen Leben nicht hatten: Wärme, Verständnis, Anschluss“. Nach der Verhaftung des Russen gingen die Selbstmordzahlen zurück. Jetzt befürchtet die Polizei aber eine neue Welle.

Zwei Schülerinnen im Alter von 15 und 16 Jahren stürzten sich kürzlich von einem 14-stöckigen Gebäude, ein weiteres Mädchen fiel aus dem fünften Stock und eine 14-Jährige starb nach einem Zusammenstoß mit einem Zug. Die Polizei geht davon aus, dass all diese Tode in Zusammenhang mit „Blue Whale“ stehen. Die 15-jährige Yulia Konstantinova postete die Nachricht „End“ zusammen mit einem Bild von einem Blauwal in sozialen Medien, bevor sie sich mit ihrer Freundin, der 16-jährigen Veronika Volkova, 16 das Leben nahm. 
 

Hilfe 

Im Falle eines Selbstmordgedanken oder einer schwerwiegenden Depression helfen Notfallseelsorgen-Hotlines wie die folgenden jederzeit weiter. 

  • 0800 - 111 0 111 (ev.)
  • 0800 - 111 0 222 (rk.)
  • 0800 - 111 0 333 (für Kinder / Jugendliche)