Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Gericht lehnt die Klage ab

Samen der Väter vertauscht: Lesbische Familie verklagt Samenbank

Bei der künstlichen Befruchtung von Jennifer Cramblett ging etwas schief. Jetzt verklagt sie die Samenbank und verliert die Prozesse.

Ein Satz mit X ...

Jennifer Cramblett und Amanda Zinkon lernten sich schon vor mehr als sieben Jahren kennen und lieben. Die beiden zogen zusammen und wollten gemeinsam eine Familie gründen. Und da es aus biologischen Gründen nicht einfach so geklappt hat - man bedenke, dass sie sich in einer homosexuellen Beziehung befinden - entschieden sie sich schon im Jahr 2011 für eine künstliche Befruchtung.

In einer Samenbank im US-Bundesstaat Ohio suchten sich die beiden Damen den für sie perfekten Spender aus, einen hellhäutigen Mann, der blonde Haare und blaue Augen hat, liebevoll und charmant ist und als “Spender 380” gekennzeichnet wurde.

Jennifer lies sich im Anschluss künstlich befruchten und wartete neun Monate auf ihr kleines Glück. Als sie in den Wehen lag und ihre Tochter tatsächlich das Licht der Welt erblickte, konnten weder sie, noch Freundin Amanda ihren Augen trauen: Payton war dunkelhäutig, hatte braune Augen und braune Haare.

Gericht lehnt die Klage ab

Die frischgebackene Mutter stand vor einem großen Problem: In ihrem Dorf lebten bislang nur hellhäutige Menschen, sie wurde christlich erzogen, ihre eigene Familie ist konservativ. Sie hatte große Angst, dass das eigene Kind nicht von ihrer Liebsten akzeptiert wird und entschied sich trotzdem dafür, ihr kleines Wunder zu behalten.

Der Samenbank machten sie seither den Vorwurf, nicht richtig gelesen und einfach irgendeine Zelle eingepflanzt zu haben. Aus diesem Grund zogen Cramblett und Zinkon vor Gericht, das Institut sollte zur Verantwortung gezogen werden.

In der ersten Verhandlung scheiterten sie direkt. Der Richter strich die Klage wegen Vertragsbruch, Betrug und grober Fahrlässigkeit, das Paar ging in Berufung. Auch beim zweiten Urteilsspruch gingen die frischgebackenen Eltern leer aus.

“Ich bin glücklich, dass ich ein gesundes Kind zur Welt gebracht habe”, gestand Cramblett abschließend. “Und doch werde ich sie nicht so einfach davonkommen lassen. Ich werde es nicht so einfach als ‘Labor-Unfall’ abstempeln.”

Im April 2017 soll zum dritten Mal ein Gericht in Ohio tagen. Ob sie dieses Mal ein gerechtes Urteil erstreiten kann?