Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Toxisches Schocksyndrom

Teenagerin stirbt fast an Tampon-Infektion

Phoebee Bambury, 19, dachte, sie wäre nur im Examensstress – dabei war der Grund für Ihre Symptome eine lebensgefährliche Infektion.

Lebensgefährliche Infektion

Die 19-jährige Studentin erlitt ein toxisches Schocksyndrom, mit dem sie sich vermutlich über ein Tampon infiziert hat. Das Syndrom wird davon verursacht, dass Staphylokokken- oder Streptokokken-Viren in das Tiefengewebe gelangen und Giftstoffe absondern, die innere Organe angreifen. Phoebee dachte, ihre Kopfschmerzen wären eine Folge ihres Examensstresses – und das Kratzen im Hals und der Brechreiz wären eine normale Grippe, wie sie zu der Zeit rumging. Nach den letzten Prüfungen wurde es aber schlimmer, sie musste sich übergeben, bekam Fieber, fror aber am ganzen Körper, fing an unkotrolliert zu zittern.

Achtung: keine Grippe
Was klingt wie eine schlimme Grippe, kann in ganz seltenen Fällen auch das toxische Schocksyndrom sein. Glück im Unglück: Phoebee kannte das gefährliche Syndrom aus dem Bekanntenkreis und las nochmal auf einer Tampon-Packung nach. Sie rief den National Health Service an (NHS 111) und der schickte sie sofort ins Krankenhaus. Dort wurde sie direkt diagonostiziert und an eine Infusion gelegt mit einem Mix aus Antibiotika und Schmerzmitteln. Fast zwei Wochen lag die 19-Jährige im Krankenhaus, bis ihr Körper die Infektion erfolgreich bekämpft hatte. Die Infektion hat unter anderem ihre Haut so sehr ausgetrocknet, dass sie jetzt abblättert.
 

Ursache: Tampon

Obwohl Phoebee nach eigenen Angaben sorgsam mit Tampons umgeht, gehen die Ärzte davon aus, dass eines der Hilfsmittel gegen Blutungen die Infektion übertragen bzw. ausgelöst hat. Aus bisher unbekannten Gründen hatte Phoebee wochenlang starke Blutungen und verwendete Tampons häufiger als sonst. Die richtige Größe ist genauso wichtig wie die Dauer – Tampons sollten allerspätestens nach acht Stunden gewechselt werden. Die junge Engländerin hatte zwar Pech mit ihrer Infektion, ist aber mit einem blauen Auge davongekommen. Das toxische Schocksyndrom kann weitaus schlimmere Folgen haben: den Verlust von Gliedmaßen oder sogar den Tod. „It is better to be safe than sorry“, rät Phoebee jetzt anderen Frauen. Auch wenn das Syndrom sehr selten ist, bei starken Symptomen schadet es nicht, sich im Krankenhaus testen zu lassen: erhöhte Körpertemperatur, heftige Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Muskelschmerzen, Durchfall oder Brechreiz, ein großflächiger Sonnenbrand-ähnlicher Ausschlag, Ohnmacht, Atemprobleme, Benommenheit oder wenn sich das weiße in Augen und Zunge hellrot färben. Achtet auf Anzeichen und auf Euch!