Bei dem Dreh für den Film “A Dog’s Purpose“ soll ein Hund ein Kommando ausführen - und wehrt sich aus Angst. Der Hundetrainer schnappt sich daraufhin das wehrlose Tier und zieht ihn für eine Szene in ein reißerisches Gewässer.
Hollywood-Produktionen setzen oftmals auf die magische Anziehungskraft süßer Tiere. So begeistert das Kapuzineräffchen Crystal bereits in mehr als 20 Filmen. Das 17 Jahre alt Tier klaute Ben Stiller in "Nachts im Museum" den Hauptschlüssel, erschreckte in "Hangover 2" die Zuschauer als Drogenschmuggelndes Gang-Mitglied oder brachte Kinderaugen in "Der Zoowärter" zum Strahlen. Hinter jedem Film-Tier steckt hartes Training und ein Tiertrainer, der seinen Schützling bedingungslos liebt. Denn wer ein Hollywood-Star wie Kapuzineräffchen Crystal werden will, muss täglich mehrere Stunden trainieren, aber auch belohnt und vor allem respektiert werden. Ist das Tier krank, sträubt es sich gegen Aufnahmen oder hat es sogar Angst, gilt: ABBRUCH!
Nicht so in dem Fall, der derzeit für Wut, Tränen und Aufschreie sorgt. Bereits 2015 wurde die nachfolgende Szene im kanadischen Winnipeg aufgenommen, jedoch jetzt erst veröffentlicht. Zu sehen: Ein Kamerateam, das Szenen für den Film "A Dog's Purpose" dreht. Besonders eine Szene sorgt für Entsetzen: Ein Schäferhund wird gegen seinen Willen unter Wasser gedrückt. Laut dem amerikanischen Nachrichtenportal TMZ wurden für die Szene, die an einem reißenden Fluss spielen wird, acht Außenbordmotoren kleinerer Boote genutzt, die in einem angelegten Pool die Wellen erzeugten. Der Hund wird von einem Crewmitglied so lange in Richtung des Wasser gedrückt, bis er schließlich abrutscht und hineinfällt. Mit seinen Vorderbeinen krallt er sich an dem Plastikrand des Wasserbeckens fest und schafft es so, sich wieder hochzuziehen. Eine andere Szene zeigt den verängstigten Hund schließlich im Wasser - doch nur kurz, denn Sekunden später droht er zu ertrinken. Erst jetzt findet der Filmer die ganze Angelegenheit nicht mehr witzig und schreit "Hört auf" - Taucher eilen dem Tier zu Hilfe. Der fertige Film zeigt besagte Szene: Ein Schäferhund stürzt sich in einen reißenden Fluss, um sein Herrchen zu retten. Wie diese Filmfrequenzen entstanden sind, will aber kein Zuschauer wissen.
Die Produktionsstätten Amblin Partners und Universal Pictures äußerten sich folgendermaßen zu dem Vorfall: “Für eine sichere Umgebung zu sorgen und zu gewährleisten, dass die tierischen Schauspieler ethisch vertretbar behandelt werden, hatte oberste Priorität beim Drehen dieses Films für alle Beteiligten. Wir werden die näheren Umstände zu diesem Video herausfinden“.
Wenige Tage vor Kinostart von "A Dog's Purpose" am 27. Januar 2017 ruft die Tierschutzorganisation PETA dazu auf, den Film zu boykottieren. Sie appelliert an alle Tierfreunde, die Botschaft zu verbreiten, dass Hunde und alle anderen Tiere mit Respekt behandelt werden müssen und nicht wie Requisiten. In dem tierischen Familienspaß, der von einem Hund handelt, der stetig im Körper einer anderen Rasse wiedergeboren wird und lustige Abenteuer erlebt, spielen unter anderem die Hollywood-Stars Dennis Quaid, Josh Gad und Britt Robertson mit. Das Schlimmste an den geleakten Bildern ist neben der Misshandlung des Tieres die abartige Doppeldeutigkeit zwischen dem misshandelten Tier und dem Filmtitel. Denn "A Dog's Purpose" heißt auf Deutsch unter anderem "Die Bestimmung eines Hundes". Sollte es also die Bestimmung eines Tieres sein, zu gehorchen und keinen eigenen Willen haben zu dürfen? Wenn ja, wird dieser Film ein absoluter Flopp und leere Kinosäle werden für sich sprechen.
+++ Update: Die Premiere zum Film wurde aufgrund der weltweiten Proteste kurzerhand abgesagt. Sie hätte am 21. Januar stattfinden sollen. +++