Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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"Danke 2016. Du warst schräg“

Spotify offenbart peinliche Userdaten in Werbekampagne - und es ist mega witzig

Mit einer weltweiten Kampagne kämpft Spotify im knallharten Streaming-Business um Kunden und liefert dafür die eigenen Nutzer "ans Messer".

Lange Erfolgsgeschichte

Schon seit 2006 bietet Spotify im World Wide Web seine Dienste an, der große Boom kam allerdings erst viel später. Mittlerweile, über zehn Jahre später, verzeichnet das Unternehmen über 100 Millionen aktive Nutzer weltweit! Diese Zahl kann sich definitiv sehen lassen, oder? 40 Millionen dieser User besitzen sogar einen eigenen "Premium-Account" und spülen somit Geld in die Betriebskassen. Für knapp 10 Euro monatlich erhalten sie im Gegenzug Musik rund um die Uhr, auch ohne Internetverbindung und was noch viel wichtiger ist - ohne Werbung! Doch auch was die Künstler angeht, hat Spotify einiges zu bieten! Große Plattenlabels wie Sony, Warner Music Group und Universal stellen neben kleineren Labels die lizensierte Musik für die Hörer zur Verfügung. Auch eigens zusammengestellte Playlisten von Spotify oder anderen Usern können von jedem beliebig oft angehört werden. So hat laut einer Statistik von statista.com aus dem Jahr 2015 jeder Nutzer Zugriff auf über 30 Millionen Songs. In den letzten zwei Jahren musste Spotify jedoch auch heftige Kritik einstecken. Berühmte Künstler, unter anderem Superstar Taylor Swift, entschieden sich damals ihre Musik nicht mehr auf dem Streamingportal zur Verfügung zu stellen, da sie für ihre Dienste nicht angemessen entlohnt worden sind. Kurze Zeit später stellte die "Bad Blood"-Sängerin dem amerikanischen Konkurrenzunternehmen "Apple Inc." exklusiv ihre Musik zur Vefügung. Zahlreiche Künstler folgten, darunter auch Beyoncé und Ehemann Jay Z, der mit "Tidal" sogar sein eigenes Musikstreamingunternehmen gründete. Kein Wunder also, dass das schwedische Unternehmen nun in der Welt der Streaming-Dienste neben "Apple Music", "Deezer", "Amazon Music Unlimited" & Co. wieder die Oberhand gewinnen will. Den erste Schritt auf dem Weg zurück an die Spitze geht das Unternehmen heute mit dem Start einer weltweiten Werbekampagne.

Geheime Userdaten

Seit heute offenbart Spotify in Großbritannien, Frankreich, Deutschland und in den USA unter dem Motto "Danke 2016, du warst schräg" auf riesigen Werbeplakate teils sehr lustige aber auch ziemlich peinliche Nutzerdaten und gewährt uns damit tiefe Einblicke in die Seelen der Spotify-Nutzer. So wirbt das Unternehmen auf einem Plakat beispielsweise mit folgendem Fact: "An die Person, die 42 Mal ‚Sorry‘ am Valentinstag gehört hat. Was hast du getan?" In Berlin hingegen bekommen Passanten auf einem Plakat folgendes zu lesen: "Lieber User in Berlin, der ‚Cold Water‘ 28 Mal am heißesten Tag des Jahres gehört hat – wir hoffen, es hat geholfen." Der Musikstreaming-Dienst präsentiert also öffentlich das "Hörverhalten" eines bestimmten Nutzers - selbstverständlich ohne dabei seinen Namen zu nennen - und gewährt Einblicke, die sonst wohl keiner von uns erhält. Spotifys Marketing Chef Seth Farbman erklärte der Website creativity-online.com, dass solche Daten zur Inspiration dienen und "einen guten Einblick" in die Emotionswelt der Spotify-Nutzer geben.
 

Spotify beweist Humor

Ähnlich lustig geht das Unternehmen auch in Großbritannien vor und nutzt hierfür den Brexit als Steilvorlage: "Liebe 3.749 Menschen, die ‚It’s The End Of The World As We Know It‘ am Tag des Brexit-Votings gestreamt haben, haltet durch." Für solch humorvolle Werbeplakatte nimmt man die Sache mit dem Datenschutz doch ganz gerne nicht allzu genau, oder? Wir feiern diese neue Art des Marketings: Danke Spotify und bitte gebt uns mehr davon!

 

Und wenn so lange sich niemand öffentlich zu einem der Werbeplakate bekennt, dann wird es auch für niemanden peinlich!