Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Was tun, wenn man mit einem Sex-Video erpresst wird?

Vorsicht vor "Sextortion"- einer Erpresser-Masche im Netz!

Wenn man Opfer einer "Sextortion" wird, ist das kein Spaß. Mit welcher skrupellosen Masche derzeit immer mehr Frauen Opfer einer "Sexpressung" werden und wie man diese verhindern kann, erfahrt Ihr hier.

Immer mehr Opfer sogenannter "Sextortions", also "Sexerpressungen", melden sich derzeit zu Wort. Frauen und Männer, die mit kompromittierenden Videos von sich selbst erpresst werden, scheint es momentan zu Hauf zu geben. Mittlerweile ist "Sextortions" eine gängige Masche dubioser Onlinebetrüger. 

Gefahr auf „Sexcam“-Seiten
Um das bloßstellende Material erst einmal in die Finger zu bekommen, erstellen die Kriminellen häufig Accounts bei Online-Sexcam-Seiten. Das sind Seiten auf denen Privatpersonen mit sexuellen Leistungen per Webcam Geld verdienen können und dabei von Menschen am PC beobachtet werden. 
 

Attraktive Mädchen als Lockvögel

Auf vielen dieser Seiten können Kunden, private Videotelefonate mit den Live-Erotik-Dienstleistern führen. Und hier kommt die Masche der Erpresser ins Spiel: Attraktive Mädchen werden als Lockvögel benutzt, um meist männliche Zuschauer in sogenannte "private Vorführungen" zu locken. Tun die Opfer dies, verschaffen sich die Hacker unbemerkt Zugang zur Webcam des Mannes und filmen seine Handlungen illegalerweise und heimlich mit. Doch nicht nur Sexcam-Seiten sind von diesen Hackerangriffen betroffen - auch über diverse andere Dating-Portale und Apps werden ahnungslose Nutzer von attraktiven Personen in einen Hinterhalt gelockt und dabei gefilmt, wie sie - eigentlich nur für die Augen des Lockvogels bestimmte - sexuelle Handlungen vollziehen. 

Nicht in Panik geraten!

Werdet Ihr Opfer eines "Sextortion"-Angriffs, solltet ihr erst einmal ruhig bleiben - und in keinem Fall eine geforderte Zahlung leisten! Besonders verheiratete Menschen neigen dazu, aus Angst, ihrem Partner von dem digitalen Seitensprung zu berichten, Geld an die Erpresser zu zahlen. Doch: Einmal gezahlt, werden die Banden niemals aufhören, Euch auszunehmen. Trotz des privaten und bloßstellenden Materials wird von Experten geraten, sich umgehend an die Polizei zu wenden und sich nicht zu schämen. Behörden dürfen das brisante Material nicht veröffentlichen und werden professionell mit dem Erpressungsfall umgehen. Denn: Sexuelle Vorlieben sind Privatsache!

Nichts löschen!
Außerdem sollte man auf keinen Fall Chatverläufe, Unterhaltungen oder Screenshots löschen, sondern alle Beweise sammeln. Auch das Erpresservideo darf unter keinen Umständen einfach entfernt, sondern muss gespeichert werden, da es den Strafverfolgungsbehörden möglicherweise Aufschluss über die Identität der Erpresser liefert. Den eigenen Facebook-Account sollte man nur in den Privatsphäre-Einstellungen sperren, aber nicht löschen, da die Online-Kriminellen sonst keinen Kontakt zu ihrem Opfer aufnehmen können und so Verdacht schöpfen könnten.

Das Netz kontrollieren!
Ihr wollt selbst tätig werden? Dann schaltet einen Google-Alert oder etwas vergleichbares, um zu überprüfen, ob das erpresserische Videomaterial irgendwo im Netz aufzufinden ist. Findet Ihr duplikate des Clips, meldet diese gleich der Polizei - über die IP-Adressen der Betreiber lassen sich so vielleicht Spuren finden, die zu den Erpressern führen. 
 

Einfacher Schutz

Schützen kann man sich vor solchen Angriffen nur, wenn man die Finger von solchen "Sexcam"-Seiten lässt und auch sonst keine privaten Nacktbilder oder Nacktaufnahmen von sich über das Netz verteilt. Um dennoch beim Surfen auf solchen Seiten hundertprozentig sicher zu gehen, empfiehlt es sich, einen undurchsichtigen Klebestreifen auf der Webcam-Linse anzubringen. So ist man vor Überwachungsattaken sicher.