Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Es ist entschieden

Unfassbar: Donald Trump gewinnt die US-Wahl

Die meisten hofften auf amerikanische Vernunft, einige befürchteten das Schlimmste. Seit heute Morgen um 8:30 Uhr ist es jetzt traurige Gewissheit: Donald Trump wird der nächste Präsident der USA – und die Welt reagiert.

Donald Trump hat sich tatsächlich gegen Hillary Clinton durchgesetzt. Der Republikaner wird somit Nachfolger von Barack Obama und der 45. Präsident der USA. Obwohl seine demokratische Konkurrentin als Favoritin in die Wahl gegangen war schaffte es der 70-Jährige, die notwendigen 270 der insgesamt 538 Wahlleute für sich zu gewinnen. Die Welt zeigt sich größtenteils schockiert – und bangt vor Trumps ersten Amtshandlungen.

Traurige Gewissheit

Trumps Vorsprung war heute Morgen um 8:30 Uhr nicht mehr einholbar. Das amerikanische Volk hat entschieden. Kurz nach der Verkündung meldete sich der baldige US-Vize-Präsident Mike Pence zu Wort. Er bedankte sich bei seiner Familie und feierte öffentlich, was viele Menschen lange nicht für möglich gehalten hatten: Den Wahlsieg von Donald Trump. Anschließend meldete sich der Gewinner persönlich zu Wort. Er appellierte an das amerikanische Volk, dass es an der Zeit sei, "zusammenzustehen als vereinigtes Volk“ und verkündete, man müsse das Schicksal der USA "wieder in die Hand nehmen“. Optimistisch versprach er, die amerikanische Infrastruktur wiederherzurichten und so Jobs für Millionen von Menschen zu schaffen. Der Mann, der in den letzten Monaten immer wieder durch rassistische, radikale und verstörende Äußerungen im Fokus der Medien stand, will also nun derjenige sein, der das amerikanische Volk, welches multikultureller kaum sein könnte, wieder zusammenführt. Am 20.Januar wird der Milliardär in das Weiße Haus einziehen – und bereits seine erste Amtshandlung könnte verheerend sein.

Erste Amtshandlung

Vor der Wahl sprach Donald Trump immer wieder davon, was seine erste Amtshandlung als Präsident sein könnte. Häufig viel dabei das Stichwort "Mexiko-Mauer“. Der 70-Jährige will die Mexikaner, welche nach seiner eigenen Aussage "Drogen und Kriminalität“ bringen, mit einer gewaltigen Mauer an dem Einwandern in die USA hindern. In den Vereinigten Staaten leben derzeit mehr als 50 Millionen Hispanics, darunter auch viele Mexikaner. Trotz der rassistischen und deutlichen Worte Trumps wurde er dennoch von der Mehrheit der Amerikaner gewählt – und löst damit heftige Reaktionen aus.

Angst und Spott

Die Mehrheit der Deutschen zeigt sich geschockt von den Wahlergebnissen der USA. Die Fassungslosigkeit darüber, wie ein Mann, der sich öffentlich so offensichtlich rassistisch, frauenfeindlich und radikal äußert, Präsident der USA werden kann, ist allgegenwärtig. Nur wenige bejubeln den Wahlsieg des 70-Jährigen – darunter die AfD Berlin. Mit einem Twitter-Post veröffentlichten sie die Worte "Wir sind Präsident“. Die rechtspopulistische Partei bekannte sich somit einmal mehr zu ihrer Fremdenfeindlichkeit. Andere Nutzer sozialer Netzwerke zeigen sich panisch, haben Angst vor einem Atomkrieg und hoffen, Trump gibt sich zukünftig außenpolitisch nicht allzu aggressiv. Auch satirische Kommentare und Posts sind zahlreich vorhanden. So posteten viele, die andere Hälfte der Amerikaner sollte schnellstens nach Kanada auswandern. Schockierende Tatsache ist jedoch: Die Top-Suchanfrage der Amerikaner bei Google derzeit lautet: "Moving To Canada“.

Wirtschaftliches Fiasko

Die Wahlergebnisse der USA schockieren weltweit. Für die Finanz- und Währungsmärkte könnte der neue Präsident zum Alptraum werden. Bereits bevor das endgültige Ergebnis feststand brach der mexikanische Peso zum Dollar um zehn Prozent ein, in Asien fiel der japanische Nikkei-Index um 5,4 Prozent. Anleger haben Angst vor zu großen Verlusten, Trumps Pläne für die Wirtschaftspolitik scheinen nicht überzeugend genug zu sein. Er will neue Zölle einführen, Güter aus Mexiko mit einem Aufschlag von 35 Prozent belegen und Amerikaner motivieren, ausschließlich heimische Produkte zu kaufen. Für die Weltwirtschaft ist das ein Fiasko.

Bis zu Trumps Amtsantritt sind es zwar noch gute zwei Monate, wirklich erfreut scheinen international allerdings nur wenige über seinen Wahlsieg zu sein. Ob er mit seiner aufbrausenden und viel zu direkten Art in der Lage sein wird, ein Land mit 318 Millionen Einwohner zu regieren, ist mehr als fraglich. Die Amerikaner haben jedoch entschieden – und wenigstens bewiesen, dass wirklich jeder Präsident werden kann.