Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Wie Menschen der "Tiny House"-Bewegung Urlaub machen

Auf Reisen mit dem eigenen Haus!

Egal wie schön das gebuchte Hotel oder der gefundene Campingplatz auch sein mag: Zuhause ist es immer noch am schönsten. Das finden auch Anhänger eines neuen Trends – und nehmen ihr Eigenheim einfach mit auf Reisen.

Durch zunehmende Verstädterung unserer Gesellschaft bleibt immer weniger Platz für Eigenheime. Viele Architekten spezialisieren sich derzeit deshalb auf die Konstruktion von sogenannten Kleinsthäusern. Die entworfenen Eigenheime haben die Größe eines Wohnwagens und lassen sich so optimal transportieren. Ein Paar aus den USA hat diese Eigenschaft nun genutzt – und fuhr mit ihrem Haus in den Urlaub.

Alternative "Tiny House“
Jenna und Guillaume hatten im Jahr 2013 noch den täglichen Alltagsstress: Acht Stunden schufften sorgten damals für wenig Freizeit und ermüdete Körper. Völlig genervt zogen die Beiden die Notbremse: Sie kündigten ihre Jobs und bauten sich ein "Tiny House“. Ohne fremde Hilfe waren sie ein Jahr lang damit beschäftigt, das kleine Haus zu konstruieren. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Auf 13,5 Quadratmeter haben sich die beiden erfolgreich eingerichtet. Solarzellen sorgen für die nötige Stromversorgung, mit einem Gasherd wird gekocht und ein Holzofen bringt die nötige Wärme. Ganz billig war die Eigenkonstruktion jedoch nicht: 1000 Arbeitsstunden und rund 30.000 Dollar kostete das Projekt – und dient jetzt als Unterkunft auf ihrer Reise.

Urlaub mit Eigenheim

Da das Paar keine Lust mehr auf die gewöhnliche Umgebung hatte, entschied es sich dazu, einen Roadtrip zu starten. Das Ungewöhnliche daran: Ihr "Tiny House“ haben die Beiden mitgenommen. Seit mehr als zwei Jahren befinden sie sich nun mit ihrem Hund Salies auf Reisen und legten so schon über 40.000 Kilometer zurück. Das nötige Geld verdienen Jenna und Guillaume durch diverse Blogeinträge, einem erfolgreichen Instagram-Profil und "Tiny House"-Workshops, die sie auf einer Website anbieten. Völlig flexibel bewegen sie sich so durch Nordamerika – und haben mittlerweile eine kleine Bewegung ausgelöst.

Bewusstes Leben

Der bewusste Umgang mit dem Eigentum der Beiden hat viele Menschen dazu animiert, sich ebenfalls ein "Tiny House" zu bauen. Aufgrund des extremen Platzmangels, der sowohl in den USA als auch in Europa existiert, scheinen die Kleinsthäuser eine interessante Alternative zu sein und erinnern sofort an den #VanLife-Lifestyle. Die Tatsache, dass das Haus auch mobil genutzt werden kann, könnte ein weiterer Grund für den immer größer werdenden Zuspruch sein. Gerade in den Weiten der USA bieten die landschaftlichen Verhältnisse tolle Möglichkeiten, ein Leben auf Rädern zu führen. In Deutschland könnte die Umsetzung des Trends jedoch einige Schwierigkeiten mit sich bringen. Das Übernachten ist hier nämlich nur auf kostenpflichtigen Campingplätzen oder Privatgrundstücken gestattet. Ob sich der Dauerurlaub auf Rädern hier also durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch, dass die kleinen Häuser eine tolle Alternative zu überteuerten Wohnungen oder protzigen Häusern darstellen – und somit eine kleine Lösung für die bevorstehende Überbevölkerung sein könnten.