Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Mit nervigem Druck über den Wolken

Wie Ohrenschmerzen im Flugzeug entstehen - und was dagegen getan werden kann

Jeder kennt es: Auf dem Weg in den Urlaub drückt die Zeit im Flugzeug manchmal gehörig auf die Ohren. Hier erfahrt Ihr, was es damit auf sich hat – und wie die Schmerzen verhindert werden können.

Nur kurze Zeit nachdem das Flugzeug, welches Euch in den Traumurlaub fliegen soll, abgehoben ist, vernimmt man meist eine Art Knacksen in den Ohren. Ab diesem Zeitpunkt hört man schlechter und ein Druckgefühl kann für unangenehme Schmerzen sorgen. Doch woher kommt der Ohrendruck? Und wie kann er verhindert werden?
 
Schmerzhafter Überdruck
Der Grund für das bekannte Phänomen ist die Veränderung des Luftdrucks während des Steig- und  Sinkfluges. Diese sorgt dafür, dass ein Druckunterschied zwischen Gehörgang und Mittelohr entsteht. Aufgrund der Tatsache, dass das Trommelfell luftdicht zum äußeren Gehörgang abgeschlossen ist, kommt es zu einem Überdruck im Mittelohr. Das hat zur Folge, dass sich das Trommelfell nach außen wölbt – und nicht mehr frei schwingen kann. Viele Reisende klagen dann über einen unangenehmen Druck, welcher für eine Abschwächung des Hörvermögens und Schmerzen im Ohr verantwortlich ist. In Flugzeugen sorgt die Druckkabine dafür, dass der Luftdruck nicht zu stark sinkt und erzeugt ab einer gewissen Flughöhe einen standardmäßigen Druck. Da es allerdings zu aufwendig wäre, die Druckverhältnisse dem Flachland anzupassen, werden Verhältnisse geschaffen, die in einer natürliche Umgebung etwa auf 2.500 Meter Höhe aufzufinden sind.

Entscheidende Höhe

Für die Stärke der Schmerzen ist also auch die Lage des Flughafens entscheidend. Wo bei einem Abflug vom Flughafen im französischen Skigebiet Courchevel, welcher auf 2.000 Höhenmeter liegt, kaum ein Überdruck entsteht, kann es bei Flachlandflughafen hingegen zu deutlich intensiveren Schmerzen kommen – denn der Unterschied zwischen Außendruck und Kabinendruck ist deutlich größer. Wer im Voraus also erahnen möchte wie heftig der drohende Ohrendruck werden könnte, sollte sich über die Höhe des Abflugortes informieren – und kann dann entsprechende Maßnahmen treffen.

Was tun bei Ohrendruck?

Um Ohrendruck effektiv zu bekämpfen, sollten auf jeden Fall Kaugummis mit an Bord genommen werden. Das Schlucken der Speichelflüssigkeit, welche beim intensiven Kauen entsteht, hat eine Auswirkung auf die sogenannte Eustachische Röhre, welche das Mittelohr mit dem Nasenrachenraum verbindet. Beim Schlucken oder auch Gähnen öffnet sich die normalerweise geschlossene Röhre und ermöglicht es der gesammelten Luft somit, aus dem Mittelohr zu entweichen. Sollte dieser Druckausgleich nicht funktionieren, empfiehlt es sich, das sogenannte Valsalva-Manöver auszuprobieren. Hierbei wird die Nase mit zwei Fingern zugehalten und dann bei verschlossenem Mund kräftig ausgeatmet. Der Nasenrachenraum wird so unter Druck gesetzt – und die Eustachische Röhre öffnet sich wieder.
 

Ohrendruck im Flugzeug ist also völlig normal und abhängig von der Höhe des Startflughafens. Bei starken Schmerzen empfiehlt es sich, Ruhe zu bewahren und die oben genannten Methoden auszuprobieren. Bei Bedarf kann auch das Bordpersonal nach einem Kaugummi gefragt werden – um anschließend ganz entspannt in den Urlaub zu starten.