Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Was hinter der Clown-Hysterie steckt und wieso diese gefährlich sein kann

USA und Großbritannien: Grusel-Clowns machen Jagd auf Menschen

Unbekannte in erschreckenden Clownkostümen bedrohen derzeit immer häufiger Erwachsene und Kinder in den USA. Was als Spaß begann ist ein ernstes Problem geworden – welches jetzt auch nach Europa überschwappt.

Stellt Euch vor, Ihr nehmt auf dem Weg nach Hause eine Abkürzung durch einen Park. Es ist dunkel und das einzige Geräusch ist Euer Atem, welcher in der kalten Luft sichtbar wird. Plötzlich baut sich vor Euch eine Gestalt auf – verkleidet als gruseliger Horror-Clown! Was sich anhört wie der Anfang eines schlechten Horrorfilms wird in den USA derzeit immer wieder Realität – und auch Europa ist betroffen.

Ursprung des Trends
Das Phänomen des "Clownings" ist nicht neu: Schon 2014 erschreckten als Clown verkleidete amerikanische YouTuber nichtsahnende Passanten. Seit Ende August diesen Jahres hat dieser "Trend" jedoch ganz neue Ausmaße angenommen. Im US-Bundesstaat South Carolina hatten Männer in Clownkostümen Kinder angesprochen und versucht, sie mit Süßigkeiten in einen Wald zu locken. Kurz nach Bekanntwerden des Falls, stiegen die Fälle des "Clownings" rapide an. In den USA sind seitdem immer wieder verkleidete Personen gesichtet worden, die Angst und Schrecken verbreiten. Sie stehen an Schulen, verstecken sich nachts in Parks oder liegen im Straßengraben. Aus diesem Grund fordern US-Schulen derzeit Polizeipatroullien vor den Lehranstalten - aus Angst über das Wohlergehen der Kinder. Und auch die Fastfood-Kette "McDonald's" reagiert. Der Konzern zog sein Maskottchen "Ronald McDonald" aus der Öffentlichkeit zurück. Vermutungen, hinter den Vorfällen stecke eine PR-Aktion für die Neuverfilmung von Stephen Kings Horrorklassiker "Es“, konnten bislang nicht bestätigt werden.

Europäische Clowns

Doch nicht nur in den USA sorgt das Phänomen für besorgte Bürger - auch in Europa wurden bereits Fälle von "Clowning" gemeldet. In Großbritannien veröffentlichte die Polizei in den vergangenen Tagen immer mehr Vorfälle, bei denen teilweise bewaffnete Clowns Kinder und Erwachsene einschüchtern und jagen. Am vergangenen Wochenden gingen laut des Metropolitan Police Service, kurz "The Met" genannt, 14 Notrufe ein, bei denen Passanten von Personen in Clownskostümierung belästigt wurden. Ein in Wales verhafteter Mann, der Kleinkinder vor einer Schule erschreckte, kam mit einer Geldstrafe von 100 Euro davon, nachdem er von der Polizei gestellt wurde. In Deutschland sind bisher keine "Clowning"-Überfälle bekannt – und dabei bleibt es hoffentlich auch. Schließlich enden die Attacken nicht immer nur mit einem Schrecken.

Gefährliche Gruseleinlagen

Im britischen Leicester wurde kurzlich eine schwangere Frau von einem jugendlichen "Clowning"-Täter überfallen. Die Frau erschreckte sich so sehr, dass die Wehen frühzeitig eintraten und die Gebährdende sofort ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Das Frühchen und seine Mutter sind Dank des schnellen Eingreifens einiger Passanten wohlauf. Jedoch zeigt der Fall deutlich, dass "Clowning"-Attacken nicht immer ein positives Ende nehmen. Auch Menschen mit der sogenannten Coulrophobie, einer krankhaften Angst vor Clowns,  leiden unter den Vorfällen und trauen sich mittlerweile nicht mehr alleine auf die Straße. Betroffene leiden vor allem unter der Tatsache, dass Personen durch ihre Masken und Kostümierungen keinerlei Emotionen zeigen können und somit nur schwer einzuschätzen sind. Und auch für die als Clowns verkleideten Personen gilt ein hohes Risiko: In den USA besitzen drei Prozent der Bevölkerung eine Schusswaffe - und werden vermutlich nicht zurückschrecken, diese bei einem Angriff auf sich selbst auch zu zücken. Bleibt zu hoffen, dass der Horror bald ein Ende hat ...